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Beschreibung
vor 4 Monaten
In der heutigen Folge des Podcasts betrachten wir zwei Filme, in
denen es einen Mann zweimal gibt – und das ist ärgerlich für alle
Vier.
A) The Big Lebowski
Amerikanische Komödie von 1998
Jeff Lebowski, der sich schlicht The Dude nennt, ist der wohl
trägste Mensch von Los Angeles, ein schlaffer Alt-Hippie, der
sich ausschließlich von White-Russian-Cocktails ernährt, am
liebsten Walgesänge hört und den Joint nur selten aus der Hand
legt. Die verbleibende Zeit widmet er gemeinsam mit seinen
Freunden Walter und Donny dem Bowling. Das Trio wird verkörpert
von Jeff Bridges, John Goodman und Steve Buscemi.
Lebowskis Bummelei hat ein Ende, als er von zwei brutalen Figuren
mit einem gleichnamigen Millionär verwechselt wird. Erst pinkeln
die Kerle auf seinen Lieblingsteppich, dann wird er von ihnen
verprügelt, um Schulden seiner angeblichen Frau Bunny bei ihm
einzukassieren. Als ebendiese Bunny entführt wird, heuert der
echte Mr. Lebowski seinen Namensvetter als Lösegeldkurier an. Der
Dude vermasselt die Geldübergabe natürlich, und nun geht es
richtig rund …
Während in der großen Welt Einigkeit darüber herrscht, dass die
kultisch verehrten Coen-Brüder wesentlich bessere Filme gedreht
haben (z.B. Fargo) oder künstlerisch wertvollere (etwa No Country
For Old Men), wird in ihrer Fan-Blase keiner so abgefeiert wie
The Big Lebowski. Wer hat recht?
B) Der Mann, der zweimal lebte /
Seconds
US-Psychothriller von 1966
Der früh gealterte Banker und Ehemann Arthur Hamilton bekommt im
Gedränge des städtischen Feierabends ein Stückchen Papier mit
einer Adresse in die Hand gedrückt, das ganz unmissverständlich
für ihn bestimmt ist. Außerdem meldet sich ein Mann mit
nächtlichen Anrufen, der glaubhaft machen kann, ein totgeglaubter
alter Freund zu sein. Ich lebe, und ich bin lebendiger als je
zuvor! prahlt der Anrufer und lockt seinen früheren Tennispartner
zu der notierten Adresse. Hamiltons saturiertes Leben in der
Vorstadt, seine Ehe mit einer braven, loyalen Gattin – die ihn zu
seinem Leidwesen noch immer begehrt – drücken ihn nieder, und so
treibt ihn die Neugier zum verabredeten Ort.
Auf Umwegen wird er in ein ominöses Gebäude gebracht, wo man ihm
anbietet, für 30.000 Dollar seinen Tod zu inszenieren und ihm
eine neue Identität zu verschaffen. - Das ist viel Geld, aber
schließlich müssen wir eine Leiche besorgen, die Ihren
körperlichen Gegebenheiten weitgehend entspricht …, erklärt man
ihm. Um dem noch unentschlossenen Kunden auf die Sprünge zu
helfen, erpresst man ihn mit einem Film, der ihn als
Vergewaltiger zeigt. – Das Publikum hat diese Szene schon gesehen
und für eine Wahnsequenz gehalten, nachdem man Mr. Hamilton einen
mit Drogen versetzten Tee gereicht hat.
Endgültig überzeugt ist er allerdings erst, nachdem ihn ein
leiser alter Herr – der Gründer und Leiter der makaberen
Institution – in eine Art Gesprächstherapie verwickelt: Hamiltons
Leben könnte in all seiner geregelten Gemütlichkeit nicht trister
und frustrierender sein. Als er sich das von der Seele geredet
hat, unterschreibt er. Die Transformation kann beginnen.
Er beginnt ein neues Leben, das ganz nach seinen penibel
protokollierten Wünschen und Launen in Kalifornien eingerichtet
wurde. Und ahnt bald, dass das Skalpell des besten Chirurgen
nicht zur entscheidenden Stelle seiner selbst vordringen konnte:
seiner Persönlichkeit …
Mit diesem kompromisslosen, finsteren Drama wollte sich Rock
Hudson aus seinem Rollenfach des führenden romantischen
Komödienhelden der 60er Jahre freikämpfen. Das gelang ihm
gründlich: das Projekt führte ihn in die Versenkung. Alle engeren
Freunde und befreundeten Kollegen haben den Film gehasst, hatten
dem Schauspieler gar davon abgeraten, und das Publikum sah es
genauso. Die Zeit ist gekommen, ein differenzierteres Urteil zu
fällen!
Nächste Woche: ein weiteres TV-Special mit dem Gast
Hennes Bender. Es geht um "Star
Trek" ("Kennen Sie Tribbles?") und
"Rod Serling's Night Gallery"
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