Für eine neue Musikgeschichtsschreibung. Das Akademieprojekt „NS-Verfolgung und Musikgeschichte“
Im Gespräch mit Prof. Dr. Friedrich Geiger
1 Stunde 17 Minuten
Beschreibung
vor 4 Monaten
Wie lässt sich Musikgeschichte neu schreiben? Für das
Langzeitforschungsprojekt „NS-Verfolgung und Musikgeschichte“
bedeutet das zunächst einmal, Biographien von verfolgten
Musikerinnen und Musikern der NS-Zeit zu rekonstruieren und auch
Geo-Daten der Lebenswege zu analysieren. Wie aber lassen sich die
Biographien recherchieren? Welche Fragen erwachsen aus dieser
Grundlagenforschung? Und mit welchen Zielen startet das noch neue
Langzeitforschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften in
Hamburg in die 18 Jahre lange Laufzeit? Diese und andere Fragen
beantwortet Projektleiter Prof. Dr. Friedrich Geiger in Folge 14
des Akademie-Podcasts „Wissenschaft als Kompass“. Die Zeit des
Nationalsozialismus ist auch mit Blick auf die Musikgeschichte
eines der düstersten historischen Kapitel. Die
Musikgeschichtsschreibung sähe anders aus, hätte es den Terror des
NS-Regimes nicht gegeben. Reichhaltige, aber bisher nicht
ausgeschöpfte Quellen warten darauf erschlossen zu werden, um eben
die Musikgeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts zu revidieren,
das heißt unter anderem, sie zu korrigieren und zu präzisieren.
Gerade auch verfolgte und ermordete Personen können so mit ihrem
Schaffen einen angemessenen Platz in der Musikgeschichte einnehmen.
Die Forschung auf diesem Feld bekommt jetzt einen neuen Schub: Seit
Beginn des Jahres 2025 gibt es an der Akademie der Wissenschaften
in Hamburg das neue Langzeitvorhaben „NS-Verfolgung und
Musikgeschichte“: Das neue Projekt wird über 18 Jahre bis Ende des
Jahres 2042 laufen. In Folge 14 des Akademie-Podcasts „Wissenschaft
als Kompass“ gibt Projektleiter Prof. Dr. Friedrich Geiger
Einblicke in die konkrete Arbeit, die Methoden und die
übergeordneten Themen, die auf Basis der vorgenommenen
Grundlagenforschung zu bearbeiten sind. So lassen sich
voraussichtlich durch gruppenbiographische Erkenntnisse präzisere
Aussagen treffen zu bestimmten Berufsgruppen beispielsweise im
Bereich Komposition, Oper oder auch Jazz. Auf Grundlage der
Geo-Daten in den recherchierten Biographien erfolgen raumzeitliche
Analysen der Musikerverfolgung: Spezielle Kartographien machen so
etwa sichtbar, wie sich Musikerinnen und Musiker auf der Flucht und
im Exil gegenseitig beeinflusst haben. „NS-Verfolgung und
Musikgeschichte. Revisionen aus biographischer und geographischer
Perspektive“: So lautet der vollständige Titel des
Langzeitforschungsprojekts, das im Rahmen des Akademienprogramms
angesiedelt ist; Kooperationspartnerinnen sind die Universität
Hamburg und die Hochschule für Musik und Theater München. Hier
arbeitet Friedrich Geiger als Professor für Historische
Musikwissenschaft. Die Forschung zu Musik in Diktaturen und im Exil
gehört seit rund 30 Jahren zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Das
Gespräch fand am 12. Mai 2025 statt. Moderation: Dagmar Penzlin,
Referentin für Kommunikation an der Akademie der Wissenschaften in
Hamburg Wissenschaft als Kompass. Der Podcast der Akademie der
Wissenschaften in Hamburg:
https://www.awhamburg.de/mediathek/podcasts.html Mehr zum
Langzeitvorhaben „NS-Verfolgung und Musikgeschichte“:
https://www.awhamburg.de/forschung/langzeitvorhaben/ns-verfolgung-und-musikgeschichte.html
Zum Online-Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
(LexM): https://www.lexm.uni-hamburg.de/ Magda
Spiegel im LexM:
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002664
Sabine Kalter im LexM:
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00000960
Jazz-Label Blue Note: https://www.bluenote.com/ Christina
Richter-Ibáñez: Mauricio Kagels Buenos Aires (1946-1957) =>
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2662-9/Mauricio-Kagels-Buenos-Aires-1946-1957/
Mehr über Prof. Dr. Friedrich Geiger:
https://mw.hmtm.de/index.php/personen2/25-prof-dr-friedrich-geiger
Langzeitforschungsprojekt „NS-Verfolgung und Musikgeschichte“
bedeutet das zunächst einmal, Biographien von verfolgten
Musikerinnen und Musikern der NS-Zeit zu rekonstruieren und auch
Geo-Daten der Lebenswege zu analysieren. Wie aber lassen sich die
Biographien recherchieren? Welche Fragen erwachsen aus dieser
Grundlagenforschung? Und mit welchen Zielen startet das noch neue
Langzeitforschungsprojekt der Akademie der Wissenschaften in
Hamburg in die 18 Jahre lange Laufzeit? Diese und andere Fragen
beantwortet Projektleiter Prof. Dr. Friedrich Geiger in Folge 14
des Akademie-Podcasts „Wissenschaft als Kompass“. Die Zeit des
Nationalsozialismus ist auch mit Blick auf die Musikgeschichte
eines der düstersten historischen Kapitel. Die
Musikgeschichtsschreibung sähe anders aus, hätte es den Terror des
NS-Regimes nicht gegeben. Reichhaltige, aber bisher nicht
ausgeschöpfte Quellen warten darauf erschlossen zu werden, um eben
die Musikgeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts zu revidieren,
das heißt unter anderem, sie zu korrigieren und zu präzisieren.
Gerade auch verfolgte und ermordete Personen können so mit ihrem
Schaffen einen angemessenen Platz in der Musikgeschichte einnehmen.
Die Forschung auf diesem Feld bekommt jetzt einen neuen Schub: Seit
Beginn des Jahres 2025 gibt es an der Akademie der Wissenschaften
in Hamburg das neue Langzeitvorhaben „NS-Verfolgung und
Musikgeschichte“: Das neue Projekt wird über 18 Jahre bis Ende des
Jahres 2042 laufen. In Folge 14 des Akademie-Podcasts „Wissenschaft
als Kompass“ gibt Projektleiter Prof. Dr. Friedrich Geiger
Einblicke in die konkrete Arbeit, die Methoden und die
übergeordneten Themen, die auf Basis der vorgenommenen
Grundlagenforschung zu bearbeiten sind. So lassen sich
voraussichtlich durch gruppenbiographische Erkenntnisse präzisere
Aussagen treffen zu bestimmten Berufsgruppen beispielsweise im
Bereich Komposition, Oper oder auch Jazz. Auf Grundlage der
Geo-Daten in den recherchierten Biographien erfolgen raumzeitliche
Analysen der Musikerverfolgung: Spezielle Kartographien machen so
etwa sichtbar, wie sich Musikerinnen und Musiker auf der Flucht und
im Exil gegenseitig beeinflusst haben. „NS-Verfolgung und
Musikgeschichte. Revisionen aus biographischer und geographischer
Perspektive“: So lautet der vollständige Titel des
Langzeitforschungsprojekts, das im Rahmen des Akademienprogramms
angesiedelt ist; Kooperationspartnerinnen sind die Universität
Hamburg und die Hochschule für Musik und Theater München. Hier
arbeitet Friedrich Geiger als Professor für Historische
Musikwissenschaft. Die Forschung zu Musik in Diktaturen und im Exil
gehört seit rund 30 Jahren zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Das
Gespräch fand am 12. Mai 2025 statt. Moderation: Dagmar Penzlin,
Referentin für Kommunikation an der Akademie der Wissenschaften in
Hamburg Wissenschaft als Kompass. Der Podcast der Akademie der
Wissenschaften in Hamburg:
https://www.awhamburg.de/mediathek/podcasts.html Mehr zum
Langzeitvorhaben „NS-Verfolgung und Musikgeschichte“:
https://www.awhamburg.de/forschung/langzeitvorhaben/ns-verfolgung-und-musikgeschichte.html
Zum Online-Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
(LexM): https://www.lexm.uni-hamburg.de/ Magda
Spiegel im LexM:
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002664
Sabine Kalter im LexM:
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00000960
Jazz-Label Blue Note: https://www.bluenote.com/ Christina
Richter-Ibáñez: Mauricio Kagels Buenos Aires (1946-1957) =>
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2662-9/Mauricio-Kagels-Buenos-Aires-1946-1957/
Mehr über Prof. Dr. Friedrich Geiger:
https://mw.hmtm.de/index.php/personen2/25-prof-dr-friedrich-geiger
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