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Beschreibung
vor 4 Monaten
Die Gutsanlage Sonnenburg erreicht man am besten über Bad
Freienwalde. Unweit davon gelangt man nach kurzer Fahrt in den Ort
Altranft im Oderbruch, der nur etwa sieben Meter über dem
Meeresspiegel liegt. Einige Kurven später befindet man sich dagegen
schon wieder in einer kleinteilig-welligen Landschaft mit Wäldern,
Feldwegen und natürlich blühenden Wiesen. Kein Zweifel: Man bewegt
sich im Grenzgebiet zwischen dem Oderbruch und der Märkischen
Schweiz, die an ihren östlichen Hängen den kilometerweiten Blick
auf das flache Oderbruch freigeben. Die Gegend erlangte bereits im
17. Jahrhundert unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
Bekanntheit wegen ihrer Heilquellen und Freienwalde entwickelte
sich zu einem Badeort. Die Bäderarchitektur wirkt bis in die
heutige Zeit nach. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts stieg
die Bedeutung besonders für Besucher aus der nahen Metropole Berlin
weiter. Das nahe Sonnenburg hingegen scheint in den Hügeln zunächst
soweit abgelegen, dass die Geschichte über diesen Ort
hinweggegangen sein könnte. Doch dies tat sie keineswegs. Wie so
oft liegen die Ursprünge im Nebel der Geschichte. Als erstes wird
die Familie von Uchtenhagen genannt, die Mitte des 14. Jahrhunderts
aus der Neumark nach Bad Freienwalde kamen und sich hier
niederließen. Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs 1618 starb das
Geschlecht aus und das Gut wurde zu einem Vorwerk des Amtes
Freienwalde. Der Krieg selbst führte zu weitgehender Verwüstung,
von der es sich nur langsam erholte. In den folgenden Jahren bis
zum Beginn des 19. Jahrhunderts gab es verschiedenste Pächter. 1811
trat mit dem Kupferstecher Johann Friedrich Frick ein Pächter in
Sonnenburg in Erscheinung, der mit einem neuen klassizistischen
Herrenhaus auch größere Investitionen tätigte und hierfür im
Gegenzug auch den Pachtzins reduziert bekam. Das Gut, das er später
auch erwarb, veräußerte er jedoch 1836 wieder. Es folgten weitere
Eigentümerwechsel. In den 50er Jahren desselben Jahrhunderts wurde
das Herrenhaus grundlegend modernisiert. Der markante Uhrenturm
stammt aus dieser Zeit. 1936 sollte das abgeschiedene Örtchen
Sonnenburg doch von der Weltgeschichte eingeholt werden. Der
spätere Reichsaußenminister, Joachim von Ribbentrop, erwarb das
Gut, Albert Speer baute das Haus um. Ein Zimmer mit Kamin im für
diese Zeit typischen neoklassizistischen Stil erinnern an diese
Zeit genauso wie ein Hügel, unter dem sich die Reste eines Bunkers
befinden. Seine Sprengung zerstörten Teile der Fassade des
Herrenhauses. Als Ribbentropp 1946 in Nürnberg als Hauptschuldiger
hingerichtet wurde, brach in Sonnenburg längst eine andere Zeit an.
Sie begann zunächst mit der Unterbringung einer Vielzahl von
Flüchtlingen. Später nutzten die LPG, eine Kantine und ein Konsum
die Räume. Als 1989 abermals neue Zeiten anbrachen, fiel das
Gutshaus mit seinen Wirtschaftsgebäuden in einen langen
Dornröschenschlaf. Keines der vorgebrachten Konzepte schien für
eine Wiederbelebung tragfähig genug zu sein. Cynthia Berman-Gerber
und Werner Gerber nehmen uns ein Stück mit in das Jahr 2015, als
sich für das Haus doch noch die Türen in seine Zukunft öffneten.
Sie berichten von der Auseinandersetzung mit einer nicht ganz
einfachen Vergangenheit und von den zahlreichen Veranstaltungen im
Haus.
Freienwalde. Unweit davon gelangt man nach kurzer Fahrt in den Ort
Altranft im Oderbruch, der nur etwa sieben Meter über dem
Meeresspiegel liegt. Einige Kurven später befindet man sich dagegen
schon wieder in einer kleinteilig-welligen Landschaft mit Wäldern,
Feldwegen und natürlich blühenden Wiesen. Kein Zweifel: Man bewegt
sich im Grenzgebiet zwischen dem Oderbruch und der Märkischen
Schweiz, die an ihren östlichen Hängen den kilometerweiten Blick
auf das flache Oderbruch freigeben. Die Gegend erlangte bereits im
17. Jahrhundert unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
Bekanntheit wegen ihrer Heilquellen und Freienwalde entwickelte
sich zu einem Badeort. Die Bäderarchitektur wirkt bis in die
heutige Zeit nach. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts stieg
die Bedeutung besonders für Besucher aus der nahen Metropole Berlin
weiter. Das nahe Sonnenburg hingegen scheint in den Hügeln zunächst
soweit abgelegen, dass die Geschichte über diesen Ort
hinweggegangen sein könnte. Doch dies tat sie keineswegs. Wie so
oft liegen die Ursprünge im Nebel der Geschichte. Als erstes wird
die Familie von Uchtenhagen genannt, die Mitte des 14. Jahrhunderts
aus der Neumark nach Bad Freienwalde kamen und sich hier
niederließen. Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs 1618 starb das
Geschlecht aus und das Gut wurde zu einem Vorwerk des Amtes
Freienwalde. Der Krieg selbst führte zu weitgehender Verwüstung,
von der es sich nur langsam erholte. In den folgenden Jahren bis
zum Beginn des 19. Jahrhunderts gab es verschiedenste Pächter. 1811
trat mit dem Kupferstecher Johann Friedrich Frick ein Pächter in
Sonnenburg in Erscheinung, der mit einem neuen klassizistischen
Herrenhaus auch größere Investitionen tätigte und hierfür im
Gegenzug auch den Pachtzins reduziert bekam. Das Gut, das er später
auch erwarb, veräußerte er jedoch 1836 wieder. Es folgten weitere
Eigentümerwechsel. In den 50er Jahren desselben Jahrhunderts wurde
das Herrenhaus grundlegend modernisiert. Der markante Uhrenturm
stammt aus dieser Zeit. 1936 sollte das abgeschiedene Örtchen
Sonnenburg doch von der Weltgeschichte eingeholt werden. Der
spätere Reichsaußenminister, Joachim von Ribbentrop, erwarb das
Gut, Albert Speer baute das Haus um. Ein Zimmer mit Kamin im für
diese Zeit typischen neoklassizistischen Stil erinnern an diese
Zeit genauso wie ein Hügel, unter dem sich die Reste eines Bunkers
befinden. Seine Sprengung zerstörten Teile der Fassade des
Herrenhauses. Als Ribbentropp 1946 in Nürnberg als Hauptschuldiger
hingerichtet wurde, brach in Sonnenburg längst eine andere Zeit an.
Sie begann zunächst mit der Unterbringung einer Vielzahl von
Flüchtlingen. Später nutzten die LPG, eine Kantine und ein Konsum
die Räume. Als 1989 abermals neue Zeiten anbrachen, fiel das
Gutshaus mit seinen Wirtschaftsgebäuden in einen langen
Dornröschenschlaf. Keines der vorgebrachten Konzepte schien für
eine Wiederbelebung tragfähig genug zu sein. Cynthia Berman-Gerber
und Werner Gerber nehmen uns ein Stück mit in das Jahr 2015, als
sich für das Haus doch noch die Türen in seine Zukunft öffneten.
Sie berichten von der Auseinandersetzung mit einer nicht ganz
einfachen Vergangenheit und von den zahlreichen Veranstaltungen im
Haus.
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