Arnd Boekhoff: Wie aus Nachbarschaftshilfe Hanseatic Help entstand

Arnd Boekhoff: Wie aus Nachbarschaftshilfe Hanseatic Help entstand

55 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten
Zehn Jahre ist es her, dass sich in Hamburg eine riesige
Hilfsaktion formte, geboren aus einer Notlage – und mitgetragen von
einem beeindruckenden Gemeinschaftsgefühl. Arnd Boekhoff erinnert
sich an die Anfänge von Hanseatic Help. "Das war schon ein
spezieller Moment", erzählt Boekhoff im Gespräch. "Auf dem
Höhepunkt der Flüchtlingskrise wusste ich auch nicht so richtig,
was ich jetzt tun kann. Ich wohnte damals im Karoviertel, nicht
weit von den Messehallen, und dachte: Vielleicht bringe ich erstmal
ein paar Klamotten rüber." Was als spontane Geste begann, wurde
rasch Teil einer Bewegung. Die Hamburger Messehallen - mit ihren
7.500 Quadratmetern - wurden zum Dreh- und Angelpunkt
bürgerschaftlicher Hilfe. "Das war so ein Möglichkeitsraum. So
viele Leute kamen zusammen, plötzlich war da diese riesige Energie:
Kleidung sortieren, logistische Strukturen aufbauen, die Sachen
nach Kategorien aufteilen - Männer, Frauen, Hygiene, Kinder... Nach
sechs Wochen war die Halle voll. Millionen Sachspenden, Tausende
Helfer jeden Tag. Das war irre." Boekhoff war mittendrin. Aus einer
Facebook-Gruppe wurde ein Netzwerk, aus improvisierter Hilfe ein
eingetragener Verein - Hanseatic Help. Das Motto: Einfach machen.
"Wir waren so schnell so groß, dass wir bald nicht mehr nur selbst
verteilt haben. Andere Organisationen kamen zu uns, holten Spenden
ab oder wir brachten sie in die Unterkünfte. Später gingen dann
auch internationale Hilfstransporte los." Doch die Entwicklung
brachte auch Herausforderungen mit sich. Die schiere Menge an Sach-
und Geldspenden machte schnell klar: Es braucht Struktur. "Leute
kamen mit Umschlägen voller Geld. Irgendwann dachten wir, bevor wir
hier als Schwarzgeldschleuse gelten, brauchen wir eine offizielle
Struktur. Arnd Boekhoff erzählt außerdem von seiner Tätigkeit als
Vorstand für Viva con Agua, seinem Studentenjob als Mitarbeiter
eines Callcenters und verrät, warum er so gerne in Wilhelmsburg
lebt.

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