Podcaster
Episoden
26.11.2025
46 Minuten
Daniel Kaiser spricht mit Dirk Kowalke, der das traditionsreiche
Fischereihafen-Restaurant in Hamburg in zweiter Generation führt.
Er berichtet über den Alltag eines großen Gastronomiebetriebs
direkt an der Elbe, über die Bedeutung zuverlässiger
Fischlieferungen aus der Umgebung und über Klassiker wie Steinbutt,
Seezunge oder Scholle, die bei Gästen besonders beliebt sind.
Kowalke beschreibt, wie er und sein Team mit Veränderungen im
Angebot umgehen, etwa wenn bestimmte Fischarten saisonal nicht
verfügbar sind. Im Gespräch geht es auch um die besondere Lage im
Hafen, die gemischte Gästestruktur und den Anspruch, ein Restaurant
für jeden zu sein - unabhängig davon, ob Familien, Touristinnen und
Touristen, Geschäftsleute oder öffentliche Personen wie Angela
Merkel, Dua Lipa oder Herbert Grönemeyer zu Besuch sind. Kowalke
stellt klar, dass prominente Gäste den Betrieb nicht anders
verlaufen lassen als an jedem anderen Tag. Ein weiterer Fokus liegt
auf den Entwicklungen des Restaurants seit der Gründung durch
seinen Vater. Kowalke schildert, wie sich der Standort vom eher
rauen Hafenumfeld zu einer gefragten gastronomischen Gegend
gewandelt hat. Er spricht über den Einstieg in den Familienbetrieb
nach Ausbildungen in Bank und Gastronomie, seine Arbeitserfahrung
in verschiedenen Küchenbereichen und seine Führungsphilosophie, die
eher auf Ruhe und Struktur setzt. Auch Herausforderungen kommen zur
Sprache: steigende Kosten, verändertes Konsumverhalten, die
Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Verantwortung gegenüber
den Mitarbeitenden. Kowalke beschreibt, wie belastend besonders der
erste Lockdown war und wie schnell sich der Betrieb nach den
Einschränkungen wieder erholt hat. Zudem gibt er Einblicke in sein
privates Leben - seine Verbundenheit zu Hamburg, seine Besuche
anderer Restaurants und seine Begeisterung für Fußball und
Skatabende. Abschließend erzählt er von den Karrierewegen seiner
erwachsenen Kinder, die beide gastronomische Erfahrungen sammeln
und perspektivisch in den Familienbetrieb einsteigen könnten. Hier
geht es zu Daniel Kaisers Podcastempfehlung "Die Ernährungs-Docs in
der Audiothek:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-ernaehrungs-docs-essen-als-medizin/urn:ard:show:c9684369f9824d59/
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12.11.2025
48 Minuten
Marek Erhardt ist Schauspieler, Moderator, Synchronsprecher,
Ehrenkommissar der Hamburger Polizei und Host des Podcasts True
Crime Hamburg. Der Enkel des legendären Komikers Heinz Erhardt
gehört seit Jahrzehnten zu den bekannten Stimmen und Gesichtern
Deutschlands. In seiner Laufbahn hat er vieles ausprobiert – vom
TV-Set über das Radiostudio bis zum Fußballstadion. Heute steht für
ihn das Erzählen echter Geschichten im Mittelpunkt. Seine
Begeisterung für Polizeiarbeit begleitet ihn schon lange. 2012
wurde er zum Ehrenkommissar der Hamburger Polizei ernannt und
engagiert sich seitdem für Präventionsarbeit, vor allem gegen
sogenannte Schockanrufe. Im Podcast True Crime Hamburg, den er
gemeinsam mit dem ehemaligen Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer
produziert, verbindet er seine mediale Erfahrung mit echtem
Interesse an Aufklärung. Dabei geht es ihm nicht um Sensation,
sondern um Verständnis: um die Menschen hinter den Fällen und um
die Frage, was Täter und Opfer bewegt. Hamburg ist dabei der feste
Ankerpunkt in seinem Leben. Hier ist Marek Erhardt aufgewachsen,
hier lebt er bis heute. Auch wenn er beruflich viel gereist ist,
bleibt die Stadt für ihn ein Ort mit Charakter, Wasserblick und
klarer Sprache. Sie prägt seinen Ton, seinen Humor und seine
Haltung. Zugleich beobachtet er gesellschaftliche Themen mit wachem
Blick – von Verkehr und Zusammenleben bis zum respektvollen Umgang
in einer vielfältigen Stadt. Der Name Erhardt begleitet ihn seit
seiner Kindheit. Den berühmten Großvater hat er nur krank erlebt,
doch dessen Sprachgefühl und Musikalität haben Spuren hinterlassen.
Trotzdem wollte Marek Erhardt immer eigene Wege gehen. Nach der
Schule ging er nach New York, studierte Schauspiel und arbeitete
sich Schritt für Schritt in der Branche nach oben. Sein Durchbruch
kam mit der ZDF-Serie Freunde fürs Leben, später folgten zahlreiche
TV-Produktionen, Radiomoderationen und Werbesprechertätigkeiten.
Heute beschreibt Marek Erhardt sich als dankbaren, neugierigen
Menschen, der gern neue Perspektiven einnimmt. Ob als Schauspieler,
Podcaster oder Ehrenkommissar – er sucht die Geschichten, die etwas
bewegen. True Crime Hamburg ist für ihn kein Wechsel des Genres,
sondern eine Fortsetzung seines roten Fadens: Menschen zuzuhören,
Erlebtes zu erzählen und dabei Haltung zu zeigen. Marek Erhardt
verbindet Unterhaltung mit Verantwortung – und bleibt dabei ganz er
selbst. Hier geht es direkt zu Marek Erhardts Podcast "True Crime
Hamburg" in der ARD-Audiothek:
https://1.ard.de/truecrimehh?cp=feelhh
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29.10.2025
38 Minuten
Hier geht es direkt zu Daniel Kaisers Podcastempfehlung in der
ARD-Audiothek: Zehn Minuten Wirtschaft:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/zehn-minuten-wirtschaft/urn:ard:show:51cde07e2fa19d86/
Jochen Spethmann, Unternehmer, Teekenner und Vorsitzender der
Versammlung Ehrbarer Kaufleute, war zu Gast im Podcast Feel Hamburg
und sprach über Werte, Wirtschaft und das Leben in der Hansestadt.
Das Gespräch zeigt einen Mann, der hanseatische Traditionen mit
moderner Verantwortung verbindet und dabei immer neugierig auf die
Zukunft bleibt. Spethmann führt seit vielen Jahren die
traditionsreiche Ostfriesische Tee Gesellschaft, bekannt für Marken
wie Meßmer und Milford. Das Familienunternehmen blickt auf eine
über hundertjährige Geschichte zurück und steht für Qualität und
Nachhaltigkeit. Spethmann selbst lernte in England das Handwerk des
Teeverkostens, probierte täglich Hunderte Tassen und entwickelte
ein feines Gespür für Aromen, Herkunft und Qualität. Kaffee trinkt
er längst nicht mehr – Tee ist für ihn Lebensgefühl und
Leidenschaft. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand jedoch nicht nur
die Teekultur, sondern vor allem das Leitbild des ehrbaren
Kaufmanns. Als Vorsitzender der Versammlung Ehrbarer Kaufleute
vertritt Spethmann die Werte Anstand, Redlichkeit, Respekt und
Verlässlichkeit. Er versteht sie als moralische Grundlage
wirtschaftlichen Handelns und als Gegenpol zu reiner
Regelbefolgung. Für ihn ist Ehrbarkeit kein altertümlicher Begriff,
sondern eine Haltung, die in Zeiten von Digitalisierung,
Globalisierung und Künstlicher Intelligenz aktueller ist denn je.
Die Versammlung Ehrbarer Kaufleute, kurz VEK, zählt rund tausend
Mitglieder aus unterschiedlichen Branchen. Spethmann möchte sie
jünger, vielfältiger und weiblicher machen. Etwa 15 Prozent der
Mitglieder sind heute Frauen, und die Zahl wächst. Auch kulturelle
und kreative Berufe sind willkommen, denn Spethmann betrachtet
Kultur als wichtigen Teil der Wirtschaft. Persönlich beschreibt er
sich als hanseatisch bodenständig. Er lebt in Eppendorf, liebt den
Isemarkt, fährt Fahrrad und läuft regelmäßig um die Alster. Sport
ist für ihn Ausgleich und Inspiration. Mehrfach hat er den
Hamburg-Marathon absolviert, den er als Sinnbild für Unternehmertum
sieht: Durchhalten, Rückschläge überwinden und am Ende das Ziel im
Blick behalten. In seiner Unternehmerkarriere setzt Spethmann auf
Verantwortung und Weitblick. Als er und sein Bruder 1985 das
Familienunternehmen übernahmen, kauften sie es den Eltern ab - eine
bewusste Entscheidung, um Verantwortung und Unternehmergeist zu
verinnerlichen. Heute ist die vierte Generation im Betrieb aktiv,
unter anderem in der Teeproduktion und im E-Commerce. Auch
gesellschaftliche Themen treiben Spethmann um. Er fordert weniger
Bürokratie, mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung von
Unternehmen und Verwaltung sowie effizientere
Entscheidungsprozesse. Für ihn steht fest, dass wirtschaftliche
Freiheit und moralische Integrität zusammengehören.
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15.10.2025
45 Minuten
Hier geht es direkt zu Daniels Podcastempfehlung in der
ARD-Audiothek:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/lost-sheroes-frauen-die-in-den-geschichtsbuechern-fehlen/urn:ard:show:396e3ec5bdc8c7af/
Björn Voss, Leiter des Planetariums Hamburg, spricht im Interview
über seine Leidenschaft für Astronomie, seinen Werdegang und seine
Vision für Wissenschaftsvermittlung. Der gebürtige Lübecker
entdeckte seine Faszination für das Weltall bereits als Kind -
ausgelöst durch ein Buch des damaligen Planetariumsdirektors Erich
Übelacker. Nach Stationen in Kiel, Heidelberg und Münster erfüllte
sich für ihn mit der Leitung des Hamburger Planetariums ein
Kindheitstraum. Voss versteht das Planetarium nicht nur als Ort für
Sternenkunde, sondern als Raum zum Staunen und Lernen. Seine
Mission ist es, Menschen für das Universum und die Wissenschaft zu
begeistern. Er sieht seine Arbeit als Verbindung von Forschung,
Bildung und künstlerischer Inszenierung: Der Sternensaal sei ein
immersives Theater, in dem Wissenschaft emotional erfahrbar werde.
Neben astronomischen Programmen finden dort auch Musik- und
Kulturveranstaltungen statt. Besonders wichtig ist ihm die
Vermittlung an junge Menschen. Begeisterung, sagt er, sei der
Schlüssel zu Bildung – nicht trockene Theorie. Wissenschaft solle
zeigen, wie außergewöhnlich die Erde ist und wie wertvoll ihr
Erhalt. Raumfahrt betrachtet er als sinnvoll, um unseren Planeten
besser zu verstehen, nicht um andere zu besiedeln. Voss lebt in
Winterhude, nahe seines Arbeitsplatzes, und schätzt die Mischung
aus Natur und Kultur in Hamburg, das er augenzwinkernd als
"schönste Stadt des Universums" bezeichnet. Für die Zukunft wünscht
er sich mehr wissenschaftliche und kulturelle Angebote in allen
Stadtteilen - am liebsten kleine Planetarien überall in Hamburg, um
möglichst vielen Menschen den Blick zu den Sternen zu öffnen.
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01.10.2025
48 Minuten
Im Podcast Feel Hamburg spricht Daniel Kaiser mit dem Lehrer Hédi
Bouden vom Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg. Bouden ist
nicht nur Deutsch-, Geschichts- und Kunstlehrer, sondern auch
Kulturbeauftragter und Initiator zahlreicher Projekte zur
Verständigung zwischen Jugendlichen aus Israel, Palästina und
Deutschland. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet,
unter anderem mit dem Margot-Friedländer-Preis. Ein Schwerpunkt des
Gesprächs ist das Projekt "Architecture of Hope", das Jugendliche
verschiedener Herkunft zusammenbringt und ihnen Räume für Austausch
und Hoffnung eröffnet. Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober
2023 hat die Arbeit verändert, da viele der beteiligten
Jugendlichen direkt betroffen waren. Bouden betont, wie wichtig es
ist, trotz Krieg und Polarisierung Orte der Begegnung zu schaffen.
Er schildert die schwierige Situation an Schulen: über Krieg,
Antisemitismus und Rassismus werde oft geschwiegen, aus
Unsicherheit oder Angst vor Überforderung. Dabei müssten gerade
Lehrkräfte Jugendlichen Orientierung bieten. Bouden berichtet auch
von Anfeindungen, Missverständnissen und persönlichen Belastungen,
die ihn zeitweise zweifeln ließen. Halt geben ihm seine Tochter
sowie die positiven Entwicklungen seiner Schüler*innen. Das
Gespräch beleuchtet außerdem seine Biografie: als Sohn tunesischer
Gastarbeiter in Hamburg aufgewachsen, früh mit Rassismus
konfrontiert, geprägt von 9/11 und der Erfahrung, zwischen Kulturen
und Religionen vermitteln zu müssen. Religion spielt für ihn eine
wichtige Rolle, zugleich empfindet er seine Position oft als
"Pufferzone" zwischen unterschiedlichen Fronten. Neben ernsten
Themen geht es auch um Hamburg und speziell Wilhelmsburg, das
Bouden als "Herz der Stadt" beschreibt. Er zeigt sich als
engagierter Pädagoge, der Schule als Berufung versteht und Bildung
als zentralen Schlüssel für die Zukunft sieht. Sein Wunsch: mehr
Gesprächsbereitschaft, Zuhören und echte Begegnung in einer
zunehmend polarisierten Gesellschaft
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Über diesen Podcast
Wie fühlt sich Hamburg an, wie erleben wir Hamburg? Das sind
Fragen, denen wir in unserem Podcast "Feel Hamburg" nachgehen. Host
Daniel Kaiser spricht mit Persönlichkeiten aus der Stadt - mit
Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben. Das können
Prominente sein aber auch Nachbarinnen und Nachbarn. Alle Gäste
haben eines gemeinsam: Hamburg. Unser Podcast will das Lebensgefühl
in dieser Stadt hörbar machen: Feel Hamburg.
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