Legal Tech in der Rechtsabteilung

Legal Tech in der Rechtsabteilung

Interview mit Dr. Hanns Martin Lücke
37 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten
In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast
interviewt LTV Herausgeber Patrick Prior den Inhouse-Counsel der
Deutschen Bank, Dr. Hanns Martin Lücke, zum Thema „Legal Tech in
der Rechtsabteilung“. Folgende Punkte wurden dabei besprochen: 1.
Aktueller Stand von Legal Tech Generative KI-Tools sind in vielen
Rechtsabteilungen zwar bekannt, befinden sich aber größtenteils
noch in der Experimentierphase. Spezialisierte
Legal-Tech-Anwendungen sind etabliert, jedoch ohne große
Innovationssprünge. Der größte Fortschritt liegt derzeit in der
natürlicheren Interaktion mit KI und ihrer schrittweisen
Integration in den Arbeitsalltag. 2. Technische und
organisatorische Rahmenbedingungen Unternehmen sind beim Einsatz
externer KI-Anwendungen sehr restriktiv, vor allem aus
Datenschutzgründen. Häufig erfolgt die KI-Nutzung über etablierte
Unternehmenssoftware wie Microsoft Office (Copilot). ChatGPT und
ähnliche Systeme werden teils in isolierten Instanzen getestet, um
Vertraulichkeit zu wahren. 3. Herausforderungen bei Implementierung
und Tool-Auswahl Die Einführung neuer Systeme in Konzernen ist
langsamer als die Entwicklung am Markt. Viele Teams nutzen zunächst
einfach zugängliche KI-Chat-Tools, um Potenziale zu testen. Dr.
Lücke empfiehlt, zunächst vorhandene Unternehmens-Tools zu prüfen,
bevor neue angeschafft werden, um Doppelstrukturen und unnötige
Kosten zu vermeiden. 4. Fähigkeiten und Mindset für den
erfolgreichen KI-Einsatz Zentrale Eigenschaften für Juristen sind
Neugier, Experimentierfreude und kritisches Hinterfragen von
KI-Ergebnissen. Da einfache Routineaufgaben wegfallen, muss über
neue Wege nachgedacht werden, um Nachwuchsjuristen praxisnah
auszubilden – etwa durch „Meister-Schüler“-Modelle. 5.
Zukunftsausblick und Rolle des Menschen KI wird zunehmend
unsichtbar in bestehende Tools integriert und könnte langfristig
auch per Sprachsteuerung bedient werden. Vollständige
Automatisierung ist jedoch unwahrscheinlich: Menschliche Expertise
bleibt unverzichtbar, vor allem im Beziehungsmanagement und bei
komplexen Entscheidungen. Wahrscheinlich ist eine
Mensch-KI-Symbiose, die Effizienz steigert und Ressourcen
entlastet.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15