»Kultur denken. Season 5 Episode 2: Canetti egalitär. Gespräch mit Sarah Bangert
35 Minuten
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vor 5 Monaten
Was tun mit einem Werk wie Masse und Macht, das so oft zitiert wie
selten genau gelesen wird? In dieser Folge von Kultur Denken gehen
wir der Frage nach, wie sich Elias Canettis Denken über die Masse
heute fruchtbar machen lässt – jenseits der bekannten Linien. Im
Gespräch mit Martin Gasteiner analysiert Sara Bangert Canettis
zentrale Konzepte der Masse und des Rhythmus als soziale
Ordnungsprinzipien. Bangert entwickelt eine differenzierte
Perspektive auf die Masse als ambivalentes Phänomen: als Raum
temporärer Gleichheit einerseits und als fragile soziale Formation
andererseits. Besondere Aufmerksamkeit gilt Canettis Konzeption des
Rhythmus als verbindendem Element zwischen historischen und
gegenwärtigen Gemeinschaftsformen. Die demokratische Dimension der
Masse wird dabei als Gegenmodell zu totalitären Vereinnahmungen
herausgearbeitet. Sara Bangerts Ansatz ist dabei mehr als eine
Relektüre. Ihre Arbeit verbindet literaturwissenschaftliche Schärfe
mit einem Gespür für Texturen der Bewegung, der Zwischenzeit, der
Nicht-Arbeit. Mit Blick auf Idiorrhythmie, Surrealismus und
Theorien kleiner Formen öffnet sich das Gespräch für ein Denken,
das Canetti nicht historisiert, sondern als Impulsgeber für
gegenwärtige Fragen ernst nimmt.
selten genau gelesen wird? In dieser Folge von Kultur Denken gehen
wir der Frage nach, wie sich Elias Canettis Denken über die Masse
heute fruchtbar machen lässt – jenseits der bekannten Linien. Im
Gespräch mit Martin Gasteiner analysiert Sara Bangert Canettis
zentrale Konzepte der Masse und des Rhythmus als soziale
Ordnungsprinzipien. Bangert entwickelt eine differenzierte
Perspektive auf die Masse als ambivalentes Phänomen: als Raum
temporärer Gleichheit einerseits und als fragile soziale Formation
andererseits. Besondere Aufmerksamkeit gilt Canettis Konzeption des
Rhythmus als verbindendem Element zwischen historischen und
gegenwärtigen Gemeinschaftsformen. Die demokratische Dimension der
Masse wird dabei als Gegenmodell zu totalitären Vereinnahmungen
herausgearbeitet. Sara Bangerts Ansatz ist dabei mehr als eine
Relektüre. Ihre Arbeit verbindet literaturwissenschaftliche Schärfe
mit einem Gespür für Texturen der Bewegung, der Zwischenzeit, der
Nicht-Arbeit. Mit Blick auf Idiorrhythmie, Surrealismus und
Theorien kleiner Formen öffnet sich das Gespräch für ein Denken,
das Canetti nicht historisiert, sondern als Impulsgeber für
gegenwärtige Fragen ernst nimmt.
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