Todesstrafen in Moskau

Todesstrafen in Moskau

3. Juli 1925
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 5 Monaten
Im Frühling 1925 wurden im sogenannten Tscheka-Prozess eine
kommunistische Gruppe für ihre Anschlagspläne in Deutschland
verurteilt, wobei eine Unterstützung dieser Gruppe durch Russland
nachgewiesen werden konnte. Die Antwort aus Moskau erfolgte prompt
in Form eines, heute würde man sagen, Schauprozesses, bei dem die
drei nach Russland reisenden Studenten Kindermann, Wolscht und von
Dittmar als vermeintliche Spione, die angeblich Anschläge auf
ranghohe Kommunistenführer verüben wollten, zu Tode verurteilt
wurden. Weil in der Folge auch ein Mitarbeiter der deutschen
Botschaft in Moskau in den Sog dieses Prozesses hineingezogen
wurde, erreichte die russische Diplomatie ihr Ziel: Verurteilte im
Tscheka-Prozess wurde an die Sowjetunion übergeben, was dazu
führte, dass die Studenten begnadigt wurden und nach Deutschland
zurückkehren konnten. Diesen Ausgang konnte der Hamburgische
Correspondent vom 3. Juli nicht kennen, die Unrechtmäßigkeit des
Prozesses erkannten damals aber alle Zeitungen rechts der
kommunistischen Parteizeitungen. Frank Riede liest.

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