Wie läuft ein Unternehmensverkauf ab?

Vielleicht habt ihr ja auch schon die 1. Episode gehört, in der
es um den generellen Ablauf von Unternehmensnachfolgen ging. Ihr
fragt euch vielleicht, warum ich mich gerade mit diesem Thema so
intensiv auseinandersetzen, gerade jetzt, wo es doch mit
Digitalisierung, KI und Nachhaltigkeit ganz viele aktueller und
vielleicht auch viel wichtigere Themen gibt. Um die kümmern sich
aber schon genügend andere.


Für mich liegt der Grund in der Bedeutung von
Unternehmensnachfolgen für unsere Wirtschaft und damit auch für
unsere ganze Gesellschaft. Man hört ja Politiker oft sagen, dass
der Mittelstand das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sei. Und
bei Nachfolgen geht es genau um dieses Rückgrat, was gerade zu
brechen droht. Das Stichwort ist hier die
Nachfolgelücke.


Wir haben aufgrund verschiedener Effekte viel zu wenige Menschen,
die die Unternehmen übernehmen können und wollen, die innerhalb
der nächsten 3 bis 5 Jahre eine Nachfolgerin oder einen
Nachfolger suchen. Das ist keine Wahrsagerei, sondern leider
einfache Mathematik. Hauptgrund ist der demografische Wandel, der
seit dem Pillenknick in den 60er Jahren dazu geführt hat, dass
die nachrückenden Generationen viel kleiner sind als die
früheren. Das führt dazu, das jetzt in Kürze die größte Kohorte
von Menschen in den Ruhestand wechselt, und das betrifft
natürlich nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Unternehmer. Nur
geht es bei einem Unternehmer natürlich nicht so einfach, denn er
muss sich ja irgendwie darum kümmern, wie es mit seiner Firma
weitergeht.


Wenn er aber keinen Nachfolger oder keine Nachfolgerin findet,
dann bleibt ihm nichts anderes übrig als die Firma zu schließen –
denn ohne Unternehmer kein unternehmen. Das bedeutet den Verlust
vieler mittelständischer Arbeitsplätze, was für die Kunden
weniger Angebot und für die Lieferanten weniger
Absatzmöglichkeiten bedeutet. Und auch für die Kommunen, in denen
die Unternehmen ihren Sitz haben beziehungsweise hatten, ist der
Verlust jedes Unternehmens nachteilig Komma nicht nur im Hinblick
auf die Gewerbesteuer, sondern vielmehr auch mit Blick auf die
Attraktivität der Gemeinde. Und wir sprechen hier über
hunderttausende Unternehmen bis 2030, vielleicht über 20% alle
Unternehmen, die wir haben.


Für viele Unternehmer ist es daher die einzige Möglichkeit, einen
Käufer für Ihre Firma zu finden. Deshalb dreht sich die 2.
Episode auch genau darum: wie funktioniert eigentlich ein
Unternehmenskauf?