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Beschreibung
vor 5 Monaten
Die Kohle war der industrialisierten Welt vor einhundert Jahren
längst nicht mehr genug. Überall machte man sich auf die Suche nach
noch leistungsfähigeren Energieträgern und hatte die Tür zum
Erdölzeitalter an vielen Orten der Erde bereits weit aufgestoßen.
Zu den Pionieren dieser Entwicklung gehörte mit der
österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie auch ein diesbezüglich
vielleicht eher unerwarteter Kandidat. Schon seit dem frühen 19.
Jahrhundert destillierten galizische Juden aus dem Erdöl, das sie
in Erdgruben südlich von Lemberg fanden, sogenanntes Leuchtöl, seit
den 1850er Jahren erleuchtete galizisches Petroleum, sogenanntes
Naphtha, die Straßenlaternen in Wien, Ende des Jahrhunderts war
daraus schließlich eine riesige Industrie gewachsen, die nach dem
Ersten Weltkrieg plötzlich auf polnischem Staatsgebiet lag und
weiter boomte. Dass die Menschen vor Ort von diesem Reichtum
freilich wenig profitierten, sondern überwiegend in bitterster
Armut lebten, erfahren wir aus der Feder eines prominenten
Reisenden, der sich im Herbst 1924 zwei Monate in Polen umgetan und
seinen Bericht aus dem ‘galizischen Kalifornien‘ unter anderem, für
dessen Ausgabe vom 23. Juni 1925, auch dem Hamburger Echo verkauft
hatte: Alfred Döblin. Frank Riede hat ihn für uns begleitet.
längst nicht mehr genug. Überall machte man sich auf die Suche nach
noch leistungsfähigeren Energieträgern und hatte die Tür zum
Erdölzeitalter an vielen Orten der Erde bereits weit aufgestoßen.
Zu den Pionieren dieser Entwicklung gehörte mit der
österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie auch ein diesbezüglich
vielleicht eher unerwarteter Kandidat. Schon seit dem frühen 19.
Jahrhundert destillierten galizische Juden aus dem Erdöl, das sie
in Erdgruben südlich von Lemberg fanden, sogenanntes Leuchtöl, seit
den 1850er Jahren erleuchtete galizisches Petroleum, sogenanntes
Naphtha, die Straßenlaternen in Wien, Ende des Jahrhunderts war
daraus schließlich eine riesige Industrie gewachsen, die nach dem
Ersten Weltkrieg plötzlich auf polnischem Staatsgebiet lag und
weiter boomte. Dass die Menschen vor Ort von diesem Reichtum
freilich wenig profitierten, sondern überwiegend in bitterster
Armut lebten, erfahren wir aus der Feder eines prominenten
Reisenden, der sich im Herbst 1924 zwei Monate in Polen umgetan und
seinen Bericht aus dem ‘galizischen Kalifornien‘ unter anderem, für
dessen Ausgabe vom 23. Juni 1925, auch dem Hamburger Echo verkauft
hatte: Alfred Döblin. Frank Riede hat ihn für uns begleitet.
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