131 Bewusst Altern statt Demenz? Interview mit Bettina Wichers
39 Minuten
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vor 5 Monaten
Ist bewusstes Altern ein Weg zur Demenzprävention? Diese Frage
wirft die Demenzexpertin Bettina Wichers auf. Jahrzehnte hat sie
Menschen mit Demenz begleitet, über sie geforscht, Betreuende
supervidiert und unterrichtet. Dann ereilte sie selbst eine
Erfahrung, in der sich ihr Ich-Bewusstsein auflöste und sie in
dessen Folge bei sich Symptome beobachtete, die sie von Menschen
mit Demenz kannte. Damit begann ein Leidens- und
Forschungsweg, in dem sie um ihre Orientierungsfähigkeit
ringen musste doch zugleich in ihrem eigenen Prozess einen
grundlegenden Unterschied zwischen Demenz und bewusstem Altern
feststellen konnte. Altern ist für sie ein Prozess
voranschreitender Ich-Auflösung, ein Prozess, in dem der Mensch
aufgerufen ist, bewusst immer mehr von dem bisherigen Selbstbild
loszulassen und von der Identifikation mit Rollen und Aufgaben zu
einer Gelassenheit im Sein zu gelangen, eine Qualität, die uns an
der Schwelle zum Tod abverlangt wird. So spricht sie hier auch von
„bewusster Ich-Auflösung“ (im Gegensatz zur unbewussten
Ich-Auflösung in der Demenz). Forschend geht sie nun der Hypothese
nach, dass wir Menschen die Wahl haben zwischen einerseits einem
bewussten Annehmen der voranschreitenden Ich-Auflösung und
andererseits einem regressiven Festhalten/Anhaften an Vorstellungen
von dem individuellen Selbst, die aus der Vergangen-heit stammen.
Solches Festhalten kann dann zu Orientierungsverlust
führen und letztlich in einer Demenz enden. Im Gespräch mit
Bettina Wichers begeben wir uns forschend auf den Weg einer
Unterscheidung zwischen regressiver Demenz und bewusstem Altern;
mit ihr suchen wir nach Antworten, wie wir Menschen in der einen
oder anderen Situation unterstützen können und mit ihr werden
ermutigt, uns für den Raum eines bewussten Alterns zu öffnen, in
dem das Ich – wie ich es nenne - entwichtigt wird und sich für das
Sein öffnen darf.
wirft die Demenzexpertin Bettina Wichers auf. Jahrzehnte hat sie
Menschen mit Demenz begleitet, über sie geforscht, Betreuende
supervidiert und unterrichtet. Dann ereilte sie selbst eine
Erfahrung, in der sich ihr Ich-Bewusstsein auflöste und sie in
dessen Folge bei sich Symptome beobachtete, die sie von Menschen
mit Demenz kannte. Damit begann ein Leidens- und
Forschungsweg, in dem sie um ihre Orientierungsfähigkeit
ringen musste doch zugleich in ihrem eigenen Prozess einen
grundlegenden Unterschied zwischen Demenz und bewusstem Altern
feststellen konnte. Altern ist für sie ein Prozess
voranschreitender Ich-Auflösung, ein Prozess, in dem der Mensch
aufgerufen ist, bewusst immer mehr von dem bisherigen Selbstbild
loszulassen und von der Identifikation mit Rollen und Aufgaben zu
einer Gelassenheit im Sein zu gelangen, eine Qualität, die uns an
der Schwelle zum Tod abverlangt wird. So spricht sie hier auch von
„bewusster Ich-Auflösung“ (im Gegensatz zur unbewussten
Ich-Auflösung in der Demenz). Forschend geht sie nun der Hypothese
nach, dass wir Menschen die Wahl haben zwischen einerseits einem
bewussten Annehmen der voranschreitenden Ich-Auflösung und
andererseits einem regressiven Festhalten/Anhaften an Vorstellungen
von dem individuellen Selbst, die aus der Vergangen-heit stammen.
Solches Festhalten kann dann zu Orientierungsverlust
führen und letztlich in einer Demenz enden. Im Gespräch mit
Bettina Wichers begeben wir uns forschend auf den Weg einer
Unterscheidung zwischen regressiver Demenz und bewusstem Altern;
mit ihr suchen wir nach Antworten, wie wir Menschen in der einen
oder anderen Situation unterstützen können und mit ihr werden
ermutigt, uns für den Raum eines bewussten Alterns zu öffnen, in
dem das Ich – wie ich es nenne - entwichtigt wird und sich für das
Sein öffnen darf.
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