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Episoden
10.06.2025
39 Minuten
Ist bewusstes Altern ein Weg zur Demenzprävention? Diese Frage
wirft die Demenzexpertin Bettina Wichers auf. Jahrzehnte hat sie
Menschen mit Demenz begleitet, über sie geforscht, Betreuende
supervidiert und unterrichtet. Dann ereilte sie selbst eine
Erfahrung, in der sich ihr Ich-Bewusstsein auflöste und sie in
dessen Folge bei sich Symptome beobachtete, die sie von Menschen
mit Demenz kannte. Damit begann ein Leidens- und
Forschungsweg, in dem sie um ihre Orientierungsfähigkeit
ringen musste doch zugleich in ihrem eigenen Prozess einen
grundlegenden Unterschied zwischen Demenz und bewusstem Altern
feststellen konnte. Altern ist für sie ein Prozess
voranschreitender Ich-Auflösung, ein Prozess, in dem der Mensch
aufgerufen ist, bewusst immer mehr von dem bisherigen Selbstbild
loszulassen und von der Identifikation mit Rollen und Aufgaben zu
einer Gelassenheit im Sein zu gelangen, eine Qualität, die uns an
der Schwelle zum Tod abverlangt wird. So spricht sie hier auch von
„bewusster Ich-Auflösung“ (im Gegensatz zur unbewussten
Ich-Auflösung in der Demenz). Forschend geht sie nun der Hypothese
nach, dass wir Menschen die Wahl haben zwischen einerseits einem
bewussten Annehmen der voranschreitenden Ich-Auflösung und
andererseits einem regressiven Festhalten/Anhaften an Vorstellungen
von dem individuellen Selbst, die aus der Vergangen-heit stammen.
Solches Festhalten kann dann zu Orientierungsverlust
führen und letztlich in einer Demenz enden. Im Gespräch mit
Bettina Wichers begeben wir uns forschend auf den Weg einer
Unterscheidung zwischen regressiver Demenz und bewusstem Altern;
mit ihr suchen wir nach Antworten, wie wir Menschen in der einen
oder anderen Situation unterstützen können und mit ihr werden
ermutigt, uns für den Raum eines bewussten Alterns zu öffnen, in
dem das Ich – wie ich es nenne - entwichtigt wird und sich für das
Sein öffnen darf.
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08.05.2025
37 Minuten
Tiefgreifende Umbrüche - viele von uns haben sie erlebt - sei es im
eigenen Leben oder weil das Schicksal uns damit konfrontiert hat.
Auch wir stehen derzeit an der Schwelle zu tiefgreifenden
Umbrüchen. Da lohnt es, sich zu vergegenwärtigen, wie Menschen in
der Lage waren, damit konstruktiv umzugehen. Ute Puder, Künstlerin
und Bildungsaktivistin, nimmt uns mit auf ihren Weg. Er begann in
der DDR als hochprivilegierte Meisterschülerin an der
Kunstakademie. Die Wende war für sie wie ein Aufwachen in der
Fremde, ein Gefühl, "im falschen Film" zu sein. Welche Kräfte dies
freisetzen kann, wieviel Begeisterung und Lebenswille daraus
entstehen kann, erleben wir, wenn wir ihr zuhören. Dabei werden
Fähigkeiten sichtbar, die in der gegenwärtigen Umbruchszeit
not-wendend sein können: Gottvertrauen, Verbundenheit,
Selbstwirksamkeit, Sinn. Heute lebt sie diese Fähigkeiten als
Bildungsaktivistin im Reallabor Leipzig. Zusammen mit der
Bildungsreformerin Margret Rasfeld hat sie es sich zur Aufgabe
gemacht, einer Pädagogik den Weg zu bereiten, die unsere Kinder
zukunftsfähig macht.
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20.04.2025
36 Minuten
Alfred Bast, Künstler und wie er sich nennt "Wortbildhauer" ist
seit Jahrzehnten auf den Spuren des Wunders, an dem uns die Natur
teilhaben lässt, wenn wir ihr denn zuhören. Wir leben - immer noch
- in einer Welt, in der wir meinen, jenseits und über der Natur zu
stehen; in unserer westlichen Kultur haben wir die Natur, obwohl
wir ihr Teil sind, zu einem Ding gemacht , das uns vermeintlich
nach unserem Belieben zur Verfügung zu stehen hat. Woran Alfred
Bast uns teilhaben lässt, ist etwas radikal anderes. Als Künstler
in einer Zeit geschult, in der die Beschäftigung mit der Natur ein
no-go war, wurde ein kleines "Vergiss mein nicht" zum Tür-, Herz-
und Bewusstseinsöffner! Ursprünglich gedacht als zeichnerisches
Geschenk für seine Mutter, tat sich für ihn unverhofft die
Erkenntnis auf, dass sich in einem kleinen Blümchen der ganze
Kosmos in seiner Wirkmächtigkeit spiegelt. Im Prozess des Zeichnens
erschließt sich für ihn das Gesehene als Einladung zu einem
wechselseitiger Dialog, als ein Spiegel von Werden und Vergehen.
Diesen Impuls können wir aufgreifen: Sich so der Natur zu nähern,
kann uns helfen, uns als eingebettet zu erfahren in einen immer
währenden Prozess des Werdens und Vergehens. Gegen dieses Wissen
nicht anzukämpfen, sondern sich ihm anzuvertrauen, hilft
Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten in Vertrauen und
Zuversicht zu wandeln.
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28.02.2025
38 Minuten
Unsicherheit entsteht durch Veränderung und tiefgreifende
Veränderung schafft Erschütterung. Wie wir damit umgehen, stellt
sich für Menschen, Organisationen, Gesellschaften in je besonderer
Weise dar. Die große Frage: Gehen wir angesichts von Unsicherheit
und Erschütterung in die Fallen von Rechthaberei, Moralisieren oder
Freund-Feind-Denken? Oder gelingt es uns, einen geistigen Raum zu
öffnen und zu halten, in dem unterschiedliche Sichtweisen und
Wertvorstellungen ihren Platz und ihre Wertigkeit haben können? Am
Beispiel der Erschütterung durch die Wende im Leben von Dr. Sven
Werchan zeigt sich, dass es hier um mehr ging, als um ein
historisch singuläres Ereignis. Die Wende und ihre Nachwirkungen
bis in die Gegenwart sind prototypisch für die Notwendigkeit, eine
Sichtweise zu entwickeln, in der das Wunder des Lebens
(ge)wichtiger und schützenswerter wird ist als der Versuch, mit
einem Tunnelblick die eigene Position als Wahrheit zu verkaufen und
aggressiv zu verteidigen.
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Über diesen Podcast
Wertschätzung ist die Grundlage nachhaltiger Wertschöpfung. Es ist
eine Haltung des Herzens, in der vermeintliche Gegensätze zur
Synthese gebracht werden: Wohlstand und Wohlfahrt, Macht und Liebe
- beruflich ebenso wie privat, in der Persönlichkeitsentwicklung
ebenso wie bei der Entwicklung von Organisationen und Systemen. Aus
einer Haltung der Wertschätzung werden Potenziale erkannt,
gewürdigt und zielbringend entwickelt. Wertschätzung ermöglicht
Empowerment und weckt den Wunsch, Verantwortung zu übernehmen.
Wertschätzung äußert sich in: Wahrnehmung und Einstellung Visionen
und Konzepten Strukturen und Strategien Kommunikation Interaktion
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