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vor 6 Monaten
De jure handelte es sich bei der seit 1912 bestehenden Republik
China um ein einheitliches Staatswesen, faktisch zerfiel das große
„Reich der Mitte“ in den 1920er Jahren in die Herrschaftsbereiche
diverser Warlords, die von ausländischen Mächten – Großbritannien,
Russland, den USA und Japan – im Ringen um politische wie
ökonomische Einflusszonen wahlweise unterstützt oder bekämpft
wurden. Aus chinesischer Perspektive eine Epoche der Ohnmacht und
der Demütigungen, der am 30. Mai 1925 ein neues Kapitel hinzugefügt
wurde, als die britische Kolonialpolizei bei einer Streikkundgebung
chinesischer Arbeiter in der teilweise international besetzten
Metropole Shanghai mehrere Menschen erschoss. In der Folge bildete
sich eine landesweite Protestbewegung gegen die ‘ausländischen
Imperialisten‘, die immerhin so präsent war, dass sich auch die
europäische Presse für sie zu interessieren begann. Nachdem
Deutschland mit dem Ersten Weltkrieg all seine kolonialen Aktien
auch in China verloren hatte, ließ es sich plötzlich gut mit den
ausgebeuteten Völkern fraternisieren. Auch der Hamburgische
Correspondent ist in seinem Lagebericht vom 5. Juni, wie wir von
Rosa Leu erfahren, nicht völlig frei davon.
China um ein einheitliches Staatswesen, faktisch zerfiel das große
„Reich der Mitte“ in den 1920er Jahren in die Herrschaftsbereiche
diverser Warlords, die von ausländischen Mächten – Großbritannien,
Russland, den USA und Japan – im Ringen um politische wie
ökonomische Einflusszonen wahlweise unterstützt oder bekämpft
wurden. Aus chinesischer Perspektive eine Epoche der Ohnmacht und
der Demütigungen, der am 30. Mai 1925 ein neues Kapitel hinzugefügt
wurde, als die britische Kolonialpolizei bei einer Streikkundgebung
chinesischer Arbeiter in der teilweise international besetzten
Metropole Shanghai mehrere Menschen erschoss. In der Folge bildete
sich eine landesweite Protestbewegung gegen die ‘ausländischen
Imperialisten‘, die immerhin so präsent war, dass sich auch die
europäische Presse für sie zu interessieren begann. Nachdem
Deutschland mit dem Ersten Weltkrieg all seine kolonialen Aktien
auch in China verloren hatte, ließ es sich plötzlich gut mit den
ausgebeuteten Völkern fraternisieren. Auch der Hamburgische
Correspondent ist in seinem Lagebericht vom 5. Juni, wie wir von
Rosa Leu erfahren, nicht völlig frei davon.
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