Folge 13: Kommunalwahlkampf in Kalkar – Zwischen Engagement, Trollen und Fairness

Folge 13: Kommunalwahlkampf in Kalkar – Zwischen Engagement, Trollen und Fairness

27 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten

Der Kommunalwahlkampf in Kalkar steht vor der Tür – und mit ihm
viele Herausforderungen, die weit über das Aufhängen von Plakaten
und das Verteilen von Flyern hinausgehen. In einer aktuellen
Podcast-Folge sprechen Elli van Gemmeren und Korkut Berdi offen
über ihre Erfahrungen und Beobachtungen aus den letzten
Wahlkämpfen. Ihr Gespräch gewährt einen schonungslosen Blick
hinter die Kulissen der lokalen Politik und zeigt, wie sehr
destruktive Dynamiken das politische Klima beeinflussen.


Ein ritualisierter Start – und ein ernstes Thema


Schon der Einstieg in die Folge ist typisch: Die Gastgeber
diskutieren augenzwinkernd über die Zahl 13, die ihrem Podcast
einen vermeintlich „unglücklichen“ Start beschert. Doch schnell
wird klar, dass es um ein sehr ernstes Thema geht: Die politisch
motivierte Gewaltkriminalität in Deutschland hat einen neuen
Höchststand erreicht – auch, weil Wahljahre die Spannungen
verschärfen.


Plakatzerstörung und destruktive
Wahlkampfmethoden


Ein zentrales Thema: Die gezielte Zerstörung von Wahlplakaten.
Was früher als „Streich“ abgetan wurde, hat sich inzwischen zu
einer bewussten Form der politischen Missachtung entwickelt.
Besonders auffällig: In Kalkar blieben die Plakate der AfD und
der Linken weitgehend verschont – ein Umstand, der mit deren
ungewöhnlich hohen Anbringungsorten erklärt wird.


Die Gastgeber betonen, dass solche Aktionen nicht nur
Sachbeschädigung, sondern auch eine Straftat darstellen. Oft
steckt hinter der Zerstörung eine tiefe Frustration mit der
Politik – und ein destruktiver Wille, den demokratischen Diskurs
zu stören.


Persönliche Angriffe – und ihre Folgen für das
Ehrenamt


Gerade in einer kleinen Stadt wie Kalkar, in der sich „jeder
zwanzigmal im Leben begegnet“, wie die Gastgeber sagen, wiegen
persönliche Angriffe besonders schwer. Im Wahlkampf 2020 wurden
private Lebensumstände von Kandidierenden öffentlich gemacht und
instrumentalisiert. Das schreckt vor allem junge Menschen ab,
sich politisch zu engagieren – denn wer will sich schon
freiwillig in den Dreck ziehen lassen?


Internet-Trolle und die Verantwortung der
Parteien


Ein weiteres Problem: Die Rolle von Trollen in den sozialen
Medien. Während die meisten Kalkarer Kommunalpolitiker sich um
Fairness bemühen, gibt es immer wieder Einzelne, die anonym oder
unter Klarnamen andere gezielt angreifen. Besonders kritisch
sehen die Gastgeber, wenn Parteien oder Kandidaten solche
Unterstützer nicht in die Schranken weisen. Denn Trolling schadet
letztlich allen – auch denen, die davon vermeintlich profitieren.


Langfristige Schäden für die Ratsarbeit


Die Folgen destruktiver Wahlkämpfe reichen weit über den Wahltag
hinaus. Wer im Wahlkampf auf persönliche Angriffe setzt,
erschwert die spätere Zusammenarbeit im Stadtrat. In Kalkar sind
die Gräben aus dem Wahlkampf 2020 bis heute spürbar. Das
politische Klima leidet, und die Bürgerinnen und Bürger spüren
die Auswirkungen.


Fazit: Ein Plädoyer für Fairness und Engagement


Trotz aller Schwierigkeiten betonen Elli van Gemmeren und Korkut
Berdi, dass die Mehrheit der Lokalpolitiker in Kalkar sich um
einen fairen Umgang bemüht. Doch es braucht mehr: Parteien und
Kandidaten müssen sich klar von destruktiven Unterstützern
distanzieren und eine politische Kultur fördern, die auf Respekt,
Sachlichkeit und Zusammenarbeit setzt.


Der Wahlkampf ist eine Bewährungsprobe für die Demokratie –
gerade auf kommunaler Ebene. Wer will, dass sich auch in Zukunft
engagierte Menschen für das Gemeinwohl einsetzen, muss dafür
sorgen, dass politische Auseinandersetzungen fair und konstruktiv
bleiben.





Diskussion erwünscht:
Wie erlebt ihr die politische Debatte in eurer Stadt? Habt ihr
ähnliche Erfahrungen gemacht? Schreibt eure Gedanken gerne in die
Kommentare!

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