Was wir vom Militär über Agilität und Führung lernen können | Mit Danny Herzog-Braune

Was wir vom Militär über Agilität und Führung lernen können | Mit Danny Herzog-Braune

54 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten

Militär ist doch das Gegenteil von Agilität, oder?


In Christof’s Erfahrung ist das oft anders. Denn Agilität
undmilitärische Führung haben unglaublich viel gemeinsam!


Darüber spricht Christof Layher, Host vom Podcast ChaosHacker
Talk mit Danny Herzog-Braune, früher Einsatzoffizier in
Afghanistan, dann leitender Angestellter in einem
Medizintechnik-Unternehmen und nun Coach, der unter anderem das
Zentrum für Innere Führung der Bundeswehr unterstützt.


Agilität wird von vielen mit Nicht-Struktur in Zusammenhang
gebracht. Christof sieht das ganz anders: Agilität ist nur
möglich mit Struktur!


Ist das dann alter Wein in neuen Schläuchen? Viel im agilen
Kontext ist schon lange bekannt, es wird jetzt nur fancier
genannt.


Bei der Bundeswehr wird Führung richtig ausgebildet. Anders als
es in Unternehmen oft der Fall ist.


Beispielsweise lernt man beim Militär Führung immer zwei Ebenen
höher.


Dadurch werden Gesamtzusammenhänge in einer Struktur verstanden
und die „besseren“ und weitsichtigeren Entscheidungen werden
getroffen.


Im Gefecht kann man ja auch nicht warten auf den Befehl von oben
– man muss sofort handeln!


Danny bringt dafür das GRIP-Modell auf den Tisch: Goals, Roles,
Internal Relation und Processes. Im Endeffekt müssen Fragen
beantwortet werden wie:


Was sind unsere Rollen?


Was wird von mir erwartet?


Was sind die Ziele?


Wie sehen die internen Beziehungen aus?


Und wenn Ziele, Rollen und Prozesse nicht klar sind, dann leiden
die Beziehungen.


Das Militär hat eine reduzierte und klare Sprache, die oft
alsunfreundlich aufgenommen wird. Der Sinn dahinter ist aber die
Funktionalität. Auch Fachsprache in der Wirtschaft sollte genaue
Definitionen haben – so wie beim Militär.


Außerdem gibt es hier klar formulierte Ziele: Auftrag statt
Befehl.


Es gibt unzählige Expert:innen, diese sollen das Ziel verstehen
und dann in ihrem eigenen Wirkungsbereich die besten
Entscheidungen treffen. Sie können das also selbst ausgestalten.


Das ist wie bei der Agilität in der zivilen Welt: Es gibt
Bausteine und die jeweiligen Expert:innen setzen selbst um.


Doch wie setzen wir die Vorteile der militärischen Führung jetzt
um?


Erstmal hilft ein humanistisches Weltbild: Menschen sind in der
Lage, sich selbst zu organisieren.


Führungskräfte sollten nur die Rahmenbedingungen geben, innerhalb
dieserfestgelegten Grenzen der Verantwortung können sich
Mitarbeitende dann „austoben“.


Transparenz ist auch unglaublich wichtig, auch damit politische
Spielereien weggelassen werden. Das Lage- und Informationsbild
muss dabei so groß sein, dass die unteren Ebenen sauber agieren
können.


Das wirkt auch dem Silodenken entgegen.


Christof gibt zum Schluss noch den Tipp, sich einfach mal mehr in
diese Form der Führung einzuarbeiten und die Erkenntnisse dann
auf das eigene Unternehmen anzuwenden.





00:00:00 Vorstellung Danny Herzog-Braune


00:01:41 Agilität geht nur mit Struktur


00:05:01 Führung in der Bundeswehr


00:08:32 Agilität in der Bundeswehr


00:12:31 GRIP-Modell


00:15:32 Auswirkungen von Sprache


00:17:43 Ziele formulieren


00:21:26 Projektplanung


00:27:27 Was wir vom Militär lernen können


00:31:41 Dysfunktionale Kommunikation


00:37:11 Skalierung durch Struktur


00:40:35 Umsetzung im zivilen Umfeld


00:48:53 Executive Summary


00:50:03 Tipps von Christof


00:51:46 Zwei Fragen an Danny

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