Der dritte Krieg

Der dritte Krieg

PTBS bei der Bundeswehr
26 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
PTBS - seriöse Diagnostik bitte! Der Begriff wird inzwischen fast
inflationär verwendet. Das war mit Begriffen aus der Psychologie
schon immer so. Denn Burnout, ADHS, Magersucht, Schlafstörungen,
oder Demenz sind Krankheiten, die oft eigendiagnostiziert werden,
schließlich hat man ja gegoogelt. Diese schwerwiegenden Krankheiten
unterliegen jedoch genauen Diagnosen im Bereich der International
Class of Diseases, abgekürzt ICD 10 bzw. 11. Wenn man beruflich
damit zu tun hat, versteht man, warum eine genaue Diagnostik und
eine schnelle Behandlung solcher psychischen Krankheiten so wichtig
sind. Der dritte Krieg Umso erstaunlicher, wie betroffene Soldaten
und Soldatinnen um Anerkennung dieser Krankheit kämpfen müssen. 30
Prozent aller Anträge auf Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung
wegen psychischer Erkrankungen wie der PTBS werden abgelehnt. Dies
ergab eine aktuelle Recherche des NDR. Das ist für Betroffene, nach
dem, was sie im Kampfeinsatz erleben mussten, den Folgen daraus und
der jahrelangen Nichtanerkennung dieser schwerwiegenden psychischen
Erkrankungen eine furchtbare Erfahrung. Viele Geschädigte würden
dies wie einen "dritten Krieg" wahrnehmen, sagt Bernhard Drescher
vom Bund Deutscher Einsatzveteranen, der Traumatisierte
unterstützt: “Erst der Krieg gegen die Taliban, dann der "Krieg im
Kopf" und nun der "Verwaltungskrieg" “, beschreibt er im NDR
Interview. Im Zweifel für den “Angeklagten” Nicht dass wir uns
falsch verstehen. Eine Traumafolgestörung ist nicht gleich jeder
schlimme “Traum”. Aber eine genaue Diagnostik und im Zweifel eine
Entscheidung “für den Patienten”, ist gefühlt der richtige Weg für
Menschen, die sich für unser Land in ein Kampfgebiet begeben. Im
Bereich der Hilfsorganisationen hat dieses Thema bereits für
Aufmerksamkeit gesorgt. Das wird in Zukunft sicher noch mehr
werden.

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