Folge 1344: HIGH LIFE - Astronauten am Abgrund
Der erste Eindruck direkt nach dem Film
19 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 6 Monaten
HIGH LIFE ist ein Film, der mich beim Schauen (und beim Podcast
direkt danach) überfordert und mich oft orientierungslos
zurückgelassen hat. Claire Denis erzählt eine Geschichte, die
auch in einem abgelegenen Krankenhaus oder auf einer
Gefängnisinsel spielen könnte: Neun Strafgefangene werden
zusammengesperrt, eine fanatische Ärztin versucht, aus dem Sperma
und den Eizellen der anderen Insassen im Brutkasten ein Kind zu
"erschaffen". Nur ist das Gefängnis ein schuhschachtelförmiges
Raumschiff, das auf ein Schwarzes Loch zutreibt. Ein optisch oft
sprödes Kammerspiel um Fruchtbarkeit und Gewalt, Einsamkeit,
Schuld und Elternschaft. Eher Theater als Science-Fiction, mehr
Szenen als Handlung. Ohne das Etikett "Science-Fiction" und der
damit verbundenen Erwartung, hätte es HIGH LIFE bei mir leichter
gehabt.
Denn es steckt viel in diesem schwer zugänglichen Film.
Vielleicht ist das alles ein Traum und alle Liebe und Gewalt und
alle Trauer und Exzesse sind nur Spiegel unseres eigenen
Unterbewusstseins. Wir sehen, wie sich diese scheiternde,
menschliche Gruppe ihrem Untergang (hier einem Schwarzen Loch)
nähert. Und wir beobachten, wie sich die Schichten der
Zivilisationen abschälen, bis nur noch als einzige unumstößliche
Kraft im Universum übrig bleibt: die schützende Liebe eines
Vaters für seine Tochter. Im Podcast direkt nach dem Film
sprechen wir über bedrückende Gewaltausbrüche, über Robert
Pattinson und Juliette Binoche, Low-Tech-Ausstattung und über
fragmentarische Dramaturgie - und streiten etwas darüber wie
wichtig die Ambitionen der Künstler:innen sind.
Wir haben HIGH LIFE gesehen auf Filmfriend, dem Streamingportal
der öffentlichen Bibliotheken.
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