Martin Resch: So will Leapmotor im Volumensegment punkten

Martin Resch: So will Leapmotor im Volumensegment punkten

Im Gespräch mit Martin Resch, Direktor Deutschland von Leapmotor
31 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 6 Monaten
In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich die Gelegenheit, mit
Martin Resch zu sprechen – Director Deutschland bei Leapmotor.
Martin bringt jahrzehntelange Erfahrung aus der Automobilbranche
mit und verantwortet seit Anfang 2023 den Markteintritt des
chinesischen Elektroautoherstellers Leapmotor in Deutschland. Was
Leapmotor ausmacht, welche Pläne die Marke für Europa hat und wie
sich das Unternehmen im hart umkämpften Markt differenzieren will,
haben wir im Gespräch intensiv beleuchtet. Leapmotor ist in China
längst kein Geheimtipp mehr. 2023 wurden mehr als 300.000 Autos
verkauft – größtenteils rein elektrisch, aber zunehmend auch mit
Range Extender. „In China haben wir im vergangenen Jahr über 1,2
Millionen Einheiten mit Range Extender gesehen – eine Technologie,
die eine Renaissance erlebt“, so Martin. Für Europa setzt Leapmotor
ebenfalls auf diesen Mix: mit dem kompakten T03 als reinem E-Auto
und dem neuen C10, der sowohl als BEV als auch mit Range Extender
kommt. Was Leapmotor von vielen anderen chinesischen Marken
unterscheidet, ist das enge Joint Venture mit Stellantis.
Stellantis hält 51 % der Vertriebs- und Produktionsrechte außerhalb
Chinas. Diese Partnerschaft erlaubt Leapmotor nicht nur einen
rasanten Netzaufbau – allein in Deutschland existieren bereits 87
Händler- und Servicestandorte –, sondern auch die Möglichkeit zur
Lokalisierung der Produktion. „Ein Teil unserer T03-Allokation
stammt bereits aus einem umgerüsteten Werk in Polen“, erklärt
Martin. Bis Ende 2025 sollen in Deutschland 150 Standorte
existieren, mit einer flächendeckenden Präsenz auch in ländlichen
Regionen. Auch im Vertrieb geht Leapmotor eigene Wege: Statt auf
Direktvertrieb oder Agenturmodelle zu setzen, baut die Marke auf
klassische Händlerverträge – mit bewährten Stellantis-Partnern. Das
erlaubt schnelle Marktanpassungen und eine engere Zusammenarbeit
mit dem Handel. Und das scheint zu funktionieren: Deutschland ist
derzeit der stärkste Markt für Leapmotor in Europa. Technologisch
hebt sich die Marke vor allem durch eine hohe Fertigungstiefe und
eine starke Softwarekompetenz ab. „Wir entwickeln über 60 % unserer
Komponenten inhouse. Das erlaubt uns, das Auto wie ein Smartphone
ständig weiterzuentwickeln – via Over-the-Air-Updates“, sagt
Martin. Kundenfeedback fließt wöchentlich zurück nach China und
wird in kurzen Zyklen umgesetzt – bis hin zu Detailwünschen wie der
Speicherung des Sonnenblenden-Status beim Aussteigen. Die Fahrzeuge
selbst werden für Europa technisch angepasst – sowohl regulatorisch
als auch in puncto Fahrverhalten. Beim C10 etwa haben
Ingenieurteams aus China und Europa das Setup speziell für den
hiesigen Markt abgestimmt. „Kund:innen wollen Konnektivität und
smarte Features – aber auch ein europäisches Fahrgefühl“, betont
Martin. Spannend ist auch die Perspektive auf die zukünftige
Zusammenarbeit im Konzern. Noch basiert Leapmotor auf eigenen
Plattformen, aber mittelfristig soll es auch technologische
Annäherungen an Stellantis geben. Ebenso ist ein vertiefter
Austausch über Entwicklungsstandorte möglich – sofern der
Markterfolg in Europa anhält. Und dann ist da noch die Preisfrage.
Mit dem T03 für 18.900 € und einem C10, der voll ausgestattet bei
rund 39.100 € startet, positioniert sich Leapmotor bewusst im
Volumensegment – nicht im Premiumbereich. „Wir glauben nicht, dass
man sofort im Premiumsegment mitspielen muss. Wir setzen auf das
Herz der europäischen Autolandschaft – A-, B- und C-Segment“, sagt
Martin. Jetzt aber genug der Vorrede – hör selbst rein in unser
Gespräch.

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