#269 Hanns Dieter Hüsch – Für wen ich sing
11 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Diese Folge wird von Dr. Bettina Förster von der Evangelischen
Akademie in Rheinland gestaltet.
https://kirche-und-digitaler-wandel.ekir.de
Wir erinnern mit dieser Folge an Hanns Dieter Hüsch, der heute am
6.Mai 2025 100 Jahre alt geworden wäre.
Hüsch hat ein wunderbar poetisches und alltagsnahes Bild von
Gott - eben dass „Gott Fahrrad durch Dinslaken fährt“
Da begegnet uns kein allmächtiger, distanzierter Herrscher,
sondern ein liebenswerter, menschennaher Gott – einer, der mitten
unter den Menschen ist. Auf dem Fahrrad, leise durch die Straßen
rollend, zeigt sich Gott als Begleiter im Alltag, als jemand, der
sich nicht zu schade ist, durch die kleinen, unscheinbaren Orte
des Lebens zu fahren.
Gott begegnet freundlich, humorvoll, sanft – nicht bedrohlich
oder strafend. Es geht da nicht um richtig oder falsch glauben,
sondern es geht um Wärme und Begegnung – und immer auch ums
Schmunzeln und das Schwere nicht zu schwer zu nehmen.
Hüsch hatte immer einen Blick für die Leute, die sich anstrengen
es gut zu machen – aber so einfach ist das nicht in einer Welt,
die eben oft gar nicht so gut ist.
Und seine Texte sind so frisch und aktuell, weil sie Ansagen in
eine manchmal schon kaputte Welt sind – Ansagen was nicht richtig
ist, aber auch Ansagen, die von einer Hoffnung erzählen, die da
ist.
Unser Songtitel „Ich singe für die Verrückten“
ist keineswegs abwertend gemeint. Hüsch
singt für die „Verrückten“,
nicht über sie – Menschen, die aus der
Norm fallen, die querdenken, träumen, zweifeln, lieben,
scheitern, hoffen. Er meint diejenigen, die sich nicht anpassen,
die nicht ins Raster passen, die unbequem sind oder zartbesaitet.
Für Hüsch sind sie die wahren Menschen. Die, die uns an das
erinnern, was wir im Funktionieren oft verlieren: Empathie,
Fantasie und Sehnsucht.
Ich sing für die Traurigen, die Verwirrten, die Zärtlichen,
für die Schüchternen, die Ungebändigten, die Verletzlichen.
Diese Zeilen offenbaren seine tiefe Solidarität mit den
vermeintlich Schwachen – und machen deutlich, dass für Hüsch
genau dort die Kraft liegt, die die Welt verändert. Nicht in den
Lauten, den Machtbesessenen, den Gierigen.
In einer Welt, die oft auf Effizienz, Norm und Konformität setzt,
war Hüsch ein sanfter Störenfried. Seine Worte wirkten nie wie
Schläge – sie wirkten wie Tropfen, die den Stein
höhlen. „Ich sing für die
Verrückten“ ist ein Bekenntnis zu all jenen, die
unbequem menschlich sind – und damit unbequem wichtig.
Zum 100. Geburtstag erinnert uns dieser Song daran, dass es oft
die „verrückten“ Seelen sind, die den Mut haben, anders zu
träumen – und dass wir ihnen zuhören sollten. Hüsch selbst war
einer von ihnen: ein leiser Revolutionär mit Worten.
Foto Wilfried Wittkowsky
Homepage: https://7tage1song.de
Playlist Podcast und
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