Mehr als nur ein Augentier - die unterschätzten Sinne des Menschen

Mehr als nur ein Augentier - die unterschätzten Sinne des Menschen

25 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
Es heißt ja immer, die Menschen sind Augentiere. Das bedeutet, wir
orientieren uns durch unseren Sehsinn im Raum. Als wichtig wird
weiters der Hörsinn erachtet. Wir hören beispielsweise die
quietschenden Bremsen eines Autos und reagieren darauf. Was dabei
oft vergessen wird, ist, dass auch das Riechen wichtig ist, damit
wir uns im Alltag zurechtfinden, obwohl uns das oft nicht bewusst
ist. Den Physiologieprofessor Wolfgang Skrandies stört das
Vernachlässigen des Riechens, aber auch des Schmeckens, schon
lange, und er wittert offene Fragen: Warum schmeckt Vanillezucker
zwar auch bei verstopfter Nase noch süß, verliert aber seine
Vanillenote? Und welcher Geruch ergibt sich, wenn man Haferflocken
mit Maggi-Würze mischt? Nicht nur im Alltag auch in der Lehre
werden das Schmecken und Riechen vernachlässigt: „Lehrbücher sind
meistens so aufgebaut, dass sie einen riesigen Teil über das Sehen
bringen, einen stattlichen Teil über das Hören, dann kommt ein Teil
über das Fühlen, den Schmerz und die Wahrnehmung, die über die Haut
vermittelt wird. Und zum Schluss kommen noch zwei, drei, vier oder
fünf Seiten über das Riechen oder über das Schmecken." Dabei
vermittelt gerade der Geruch Heimatgefühle. „Stellen Sie sich vor,
Sie kommen abends nach Hause oder Sie besuchen an den Feiertagen
Ihre Eltern, und da riecht es eben so, wie es immer gerochen hat.
Das ist der heimatliche Geruch, der als angenehm empfunden wird."
Im Gespräch mit Jasmin Altrock stellt Skrandies sein eigenes Buch
über das Schmecken und Riechen vor, das vor Kurzem im
Springer-Verlag erschienen ist.

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