Tibetische Kultur in Gefahr? Schweiz verliert Studiengang
Einzig an der Uni Bern kann Tibetisch studiert werden. Ab Herbst
werden die Kurse aufgegeben. Für Tibeterinnen und Tibeter in der
Schweiz ist dieser Entscheid der Uni nicht nachvollziehbar und für
«Perspektiven» Anlass zu fragen, wie es um die tibetis ...
28 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Einzig an der Uni Bern kann Tibetisch studiert werden. Ab Herbst
werden die Kurse aufgegeben. Für Tibeterinnen und Tibeter in der
Schweiz ist dieser Entscheid der Uni nicht nachvollziehbar und für
«Perspektiven» Anlass zu fragen, wie es um die tibetische Kultur in
der Schweiz und im Ausland steht. Tenzin Yundung gehört zur dritten
Generation Tibeterinnen und Tibetern, die seit den 1960ern in der
Schweiz leben. Derzeit schliesst die junge Frau an der Uni Bern
ihren Master in Zentralasiatischer Kulturwissenschaft ab. Dazu
gehören auch Sprachkurse in Mongolisch oder Tibetisch. «Dank diesen
Kursen habe ich einen neuen Zugang zu meinen Grosseltern bekommen,
weil wir über buddhistische Texte sprechen konnten», erzählt sie.
Ihre Familie ist praktizierend und so spielen Texte in klassischem
Tibetisch eine wichtige Rolle. Dass die Uni Bern das Studienfach
Zentralasiatische Kulturwissenschaft abschafft, begründet sie mit
sinkendem Interesse und geringen Studierendenzahlen.
«Sprachausbildung ist durchaus ein Beitrag an eine Kultur. Aber die
Universität Bern hat keinen spezifischen Auftrag dazu», sagt
Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern. In der
schweizerisch-tibetischen Community sorgt das für Unmut.
Verschiedene Vereine haben zusammen einen offenen Brief
geschrieben, in dem sie fordern, den Entscheid zu überdenken. Sie
sieht die Buddhismusforschung ebenso wie die tibetische Kultur im
Exil unter Druck und das in einer Zeit, in der China mit
Repressionen in Tibet wieder vermehrt in den Schlagzeilen steht:
Etwa mit Internaten, in denen tibetische Kinder zwar eine gute
Schulbildung bekommen, aber nur noch Chinesisch sprechen und
Aufsätze über den Dalai Lama als Separatisten schreiben müssen.
SRF-Radiokorrespondent Samuel Emch ordnet ein. In der Sendung
kommen zu Wort: · Tenzin Yundung, Masterstudentin Zentralasiatische
Kulturwissenschaft · Jampa Samdho, bis vor kurzem Co-Präsident
Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft und ehemaliger
Parlamentarier der tibetischen Exilregierung · Christoph Pappa,
Generalsekretär der Universität Bern · Ariane Knüsel, Historikerin
und Sinologin · Samuel Emch, SRF-Radiokorrespondent in China
Autorin: Léa Burger
werden die Kurse aufgegeben. Für Tibeterinnen und Tibeter in der
Schweiz ist dieser Entscheid der Uni nicht nachvollziehbar und für
«Perspektiven» Anlass zu fragen, wie es um die tibetische Kultur in
der Schweiz und im Ausland steht. Tenzin Yundung gehört zur dritten
Generation Tibeterinnen und Tibetern, die seit den 1960ern in der
Schweiz leben. Derzeit schliesst die junge Frau an der Uni Bern
ihren Master in Zentralasiatischer Kulturwissenschaft ab. Dazu
gehören auch Sprachkurse in Mongolisch oder Tibetisch. «Dank diesen
Kursen habe ich einen neuen Zugang zu meinen Grosseltern bekommen,
weil wir über buddhistische Texte sprechen konnten», erzählt sie.
Ihre Familie ist praktizierend und so spielen Texte in klassischem
Tibetisch eine wichtige Rolle. Dass die Uni Bern das Studienfach
Zentralasiatische Kulturwissenschaft abschafft, begründet sie mit
sinkendem Interesse und geringen Studierendenzahlen.
«Sprachausbildung ist durchaus ein Beitrag an eine Kultur. Aber die
Universität Bern hat keinen spezifischen Auftrag dazu», sagt
Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern. In der
schweizerisch-tibetischen Community sorgt das für Unmut.
Verschiedene Vereine haben zusammen einen offenen Brief
geschrieben, in dem sie fordern, den Entscheid zu überdenken. Sie
sieht die Buddhismusforschung ebenso wie die tibetische Kultur im
Exil unter Druck und das in einer Zeit, in der China mit
Repressionen in Tibet wieder vermehrt in den Schlagzeilen steht:
Etwa mit Internaten, in denen tibetische Kinder zwar eine gute
Schulbildung bekommen, aber nur noch Chinesisch sprechen und
Aufsätze über den Dalai Lama als Separatisten schreiben müssen.
SRF-Radiokorrespondent Samuel Emch ordnet ein. In der Sendung
kommen zu Wort: · Tenzin Yundung, Masterstudentin Zentralasiatische
Kulturwissenschaft · Jampa Samdho, bis vor kurzem Co-Präsident
Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft und ehemaliger
Parlamentarier der tibetischen Exilregierung · Christoph Pappa,
Generalsekretär der Universität Bern · Ariane Knüsel, Historikerin
und Sinologin · Samuel Emch, SRF-Radiokorrespondent in China
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