Schriftstellerin Heike Geißler: An Verzweiflungen wachsen!

Schriftstellerin Heike Geißler: An Verzweiflungen wachsen!

22 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten
Als die vielfach ausgezeichnete Leipzigerin gerade an ein ihrem
neuen Roman arbeitete, merkte sie: „Meine Romanfigur ist ständig
verzweifelt. Aber die ist es eigentlich nicht, es war meine
Verzweiflung. Die sprach da immer rein. Die floss immer in diese
Figur. Und dann dachte ich, ich muss das ablegen, muss es notieren,
muss einen Umgang damit finden.“ So entstand ihr Essay
„Verzweiflungen“. Wohlgemerkt im Plural. Im Gespräch mit Joachim
Dicks beschreibt die gerade 48 gewordene Heike Geißler, dass es vom
Klimawandel über die Coronapandemie bis zu den aktuellen
Wahlergebnissen reichlich Gründe gab und gibt zu verzweifeln. Aber:
„Es ist irgendwie ja auch gut, wenn es nicht die eine Verzweiflung
ist, die man erst einmal als Gegnerin hat, sondern wenn es mehrere
Verzweiflungen sind. Das scheint eine Vermehrung. Es heißt aber
irgendwie für mich auch: Da ist ein Anfang und ein Ende. Da ist
eine Verzweiflung. Und da noch eine. Und dazwischen sind Lücken.
Und da kann man auch rein.“ Heike Geißler hat dazu intensiv in sich
selbst hineingehört, aber auch die Verzweiflungen von Familie und
Freunden beobachtet. Die hat sie notiert und nun abgelegt. Denn:
„Ich bin ein Gefäß und stehe zur Verfügung für den Text der Zeit.“

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