Berauschende Nische: In Lesotho blüht das Cannabis-Business

Berauschende Nische: In Lesotho blüht das Cannabis-Business

36 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten

Lesotho ist ein kleines Königreich mitten in Südafrika. Es ist
reich an Diamanten. Als Bergland steht reichlich Wasser zur
Verfügung. Beides, Wasser und Diamanten, sind wichtige
Exportprodukte. Doch damit nicht genug: Hoch in den Bergen
gedeiht ein berauschendes Business: Dort wird medizinisches
Cannabis kultiviert. Als erstes Land in Afrika hat Lesotho 2017
eine entsprechende Anbaulizenz vergeben. Das Geschäft
funktioniert - und reicht bis nach Deutschland.


Marcus Knupp ist Wirtschaftsexperte von Germany Trade &
Invest, der Außenwirtschaftsagentur des Bundes. Im Podcast
"Wirtschaft Welt & Weit" berichtet er von seinem Trip zu den
Hanffarmen in den Bergen: Wie im schottischen Hochland sehe es
dort aus, einsam und rau. Im Winter falle auch mal Schnee. Knupp
erzählt von kleinen, speziell gesicherten Farmen, in denen die
Pflanzen in Gewächshäusern heranwachsen. "Cannabis hat es gerne
warm und möglichst hell", sagt Knupp. Die Betreiber hätten von
Anfang an mitgedacht, dass weder Heizung noch Licht ausfallen
dürften.


Ein Stausee und ein nahes Wasserkraftwerk sichern eine dauerhafte
Stromversorgung. Diese ist nicht nur für eine gute Ernte wichtig,
sondern auch für die Zertifizierung als Medizinprodukt: Der Anbau
muss ganz bestimmte Standards einhalten. Das gilt auch für die
weitere Verarbeitung. Knupp erzählt von Produktionsanlagen, in
denen die Blüten gezupft werden. "Die einzelnen Blütenteile
werden grammgenau verpackt", sagt er. "Da kommt man nur mit
Schutzkleidung herein, damit nichts verunreinigt werden kann."


Die Lieferkette des medizinischen Cannabis reicht bis nach
Europa: "Deutschland ist einer der wesentlichen Abnehmer", sagt
Knupp. Die Kooperation zwischen Partnern bei uns und in Lesotho
funktioniert für den Experten bestens, von Beginn an: Ganz am
Anfang, so erinnert er sich, habe eine Zulassungsbehörde in
Lesotho gefehlt, um das Geschäft starten zu können. Produzent,
Importeur und die Verantwortlichen in Lesotho hätten eine solche
Behörde dann gemeinsam auf den Weg gebracht - mit Standards, die
den Kriterien der deutschen Behörden entsprechen, "die natürlich
akribisch darauf achten, dass alle Papiere und Lizenzen und
Prüfungen vorliegen."


Hoch in den Bergen von Lesotho ist so ein neuer
Wirtschaftsbereich entstanden - mit Arbeitsplätzen, die es in
dieser Form vorher nicht gab. Das steigert die wirtschaftliche
Vielfalt, ändert jedoch nichts daran, dass Lesotho weiterhin zu
den armen Ländern dieser Welt zählt. Denn die positiven Effekte
für die Wirtschaft Lesothos sind überschaubar: "Selbst der
relativ große Betrieb, den ich besichtigt habe, hat nur knapp 300
Mitarbeiter", sagt Knupp. Dass der Anbau von Medizinalhanf der
Wirtschaft des gesamten Landes einen entscheidenden Push nach
vorne geben könnte, ist also bisher ein Traum geblieben. Das
Cannabis-Business blüht, doch es bleibt eine wirtschaftliche
Nische in Lesotho. 


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