Folge 425 - Fragen kostet nichts
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Wenn Fragen erlaubt ist und keine negativen Folgen hat, dann
trauen sich Menschen eher zu fragen. Und um die Menschen zu
ermuntern, ihre Fragen zu stellen, gibt es den Ausspruch “Fragen
kostet nichts”.
Diese Redensart gehört zum täglichen Sprachgebrauch. Das
Schlimmste, was dem Fragesteller passieren kann ist, dass er
keine Antwort bekommt. Doch warum gibt es hier einen Bezug zu dem
Wort Kosten?
Zur Klarstellung: Die Frage kostet Zeit. Den, der Sie stellt, und
den, der über die Frage nachdenken und eine Antwort geben soll.
Und damit ist die Frage im finanziellen Sinne nicht kostenfrei,
denn auch Zeit kann in Geld gemessen werden.
Eine Unterbrechung kann die befragte Person je nach Situation
unterschiedlich belasten. Desto konzentrationsintensiver die
unterbrochene Arbeit ist, um so höher der negative Effekt. Hat
die befragte Person gerade an einem komplexen Vorgang gearbeitet,
kann es mehrere Minuten dauern, bis sie gedanklich wieder an den
Punkt zurückgekehrt ist, an dem sie unterbrochen wurde.
Fragesteller bekommen davon meist nichts mit.
Jeder von uns sollte daher vor dem Befragen einer anderen Person
überlegen, ob die Frage bzw. das Anliegen so wichtig ist, dass
eine Unterbrechung gerechtfertigt ist. Fragen können
beispielsweise gesammelt und zu einem festen Termin besprochen
werden. Zudem können Fragen durch eigenes Recherchieren und
Nachdenken teilweise selbst beantwortet werden.
“Fragen kostet nichts” - für mich eine widersprüchliche
Redewendung. Gut, wenn man andere ermuntern will, Fragen zu
stellen, beispielweise in einer Schulung oder bei einer
Produktpräsentation. Schlecht, wenn man selbst eine Antwort
benötigt und unter Zeitdruck steht. Denn, ob Fragen wirklich
nichts kostet, entscheidet stets der Befragte.
Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche.
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