Alexander Klose, Aiways: „Europa ist unser Fokusmarkt“

Alexander Klose, Aiways: „Europa ist unser Fokusmarkt“

Im Gespräch mit Alexander Klose, Aiways
24 Minuten
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Beschreibung

vor 9 Monaten
Alexander Klose, Executive Vice President Overseas Operations bei
Aiways, sprach in unserem Podcast über die Neuausrichtung des
chinesischen Elektroautoherstellers. Aiways möchte sein Geschäft
außerhalb Chinas deutlich ausbauen und setzt dabei besonders auf
Europa. „Wir sind jetzt den Schritt so weit gegangen, dass wir
zunächst außerhalb von China weitermachen wollen“, so Klose. Die
Entscheidung, Europa stärker in den Mittelpunkt zu rücken,
begründet Klose mit den Marktbedingungen in China: „Die Preise sind
dort so stark gefallen, dass es schwierig ist, Gewinne zu machen,
die für Investitionen in neue Modelle notwendig sind.“ Während
Märkte wie die USA aufgrund hoher Zulassungsanforderungen zunächst
ausgeklammert werden, sieht Aiways in Europa großes Potenzial.
„Europa ist einer der attraktivsten Märkte für Elektromobilität,
auch wenn er anspruchsvoll ist.“ Allerdings ist sich Klose der
Herausforderungen bewusst: „Europa ist nicht nur ein Land, sondern
besteht aus vielen Märkten mit unterschiedlichen Anforderungen.“
Dennoch zeigt er sich zuversichtlich, langfristig Fuß fassen zu
können, ähnlich wie es Volvo in China gelungen sei. Aiways plant,
die bestehenden Modelle U5 und U6 weiterzuentwickeln. „Diese
Fahrzeuge bleiben im Programm, werden aber leichte Veränderungen
bekommen, insbesondere bei der Batterietechnologie.“ Gleichzeitig
arbeitet das Unternehmen an einer Modellpalette-Erweiterung. „Wir
werden in Zukunft sowohl kleinere Fahrzeuge im
Leichtfahrzeugsegment als auch größere Vans anbieten“, erklärt
Klose. Besonders viel Potenzial sieht er in der L7e-Kategorie –
leichte und kompakte E-Fahrzeuge, die mit weniger technischer
Ausstattung auskommen und damit kostengünstiger produziert werden
können. „Solche Fahrzeuge könnten unter 20.000 Euro, vielleicht
sogar um die 10.000 Euro kosten“, sagt Klose und sieht darin eine
wichtige Ergänzung zum aktuellen Marktangebot. Börsengang und
Zukunftspläne von Aiways Um die Wachstumspläne zu finanzieren, hat
Aiways kürzlich eine Fusion mit einem börsennotierten Unternehmen
in den USA bekannt gegeben. „Mit den dann verfügbaren Mitteln
wollen wir uns als Aiways Europe – unter neuem Namen – strategisch
neu aufstellen“, so Klose. Dabei soll auch die Produktion
perspektivisch nach Europa verlagert werden. „Es gibt bereits
Überlegungen, eine europäische Fertigung aufzubauen“, verrät Klose.
„Audi hat kürzlich angedeutet, dass chinesische Hersteller ihre
Werke nutzen könnten. Das wäre eine mögliche Option.“ Wobei er
dies in Richtung Audi entsprechend abgeschwächt hat. Eine
schnelle Umsetzung sei jedoch von den politischen
Rahmenbedingungen, insbesondere möglichen Strafzöllen auf
chinesische E-Autos, abhängig. Ein weiterer zentraler Punkt der
Aiways-Strategie ist die Verbesserung der Batterietechnologie. „Wir
wollen, dass unsere Fahrzeuge im Winter nicht mehr als zehn Prozent
Reichweite verlieren“, erklärt Klose. Damit wäre Aiways eines der
wenigen Unternehmen, die das Problem der Kälteempfindlichkeit von
Akkus effektiv lösen könnten. Falls der eingeschlagene Weg
funktioniert. In den kommenden Jahren möchte das Unternehmen eine
führende Rolle für chinesische Elektroautos in Europa einnehmen.
„Unser Ziel ist es, als Anbieter chinesischer Fahrzeuge unter einer
einheitlichen Marke in Europa fest etabliert zu sein“, so Klose.
„Wir wollen ein Virtual OEM werden – also ein Hersteller, der die
besten Technologien von Zulieferern bündelt und kontinuierlich
optimiert.“ Mehr dazu im nachfolgenden Gespräch mit Alexander
Klose, viel Freude damit.

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