Episode 216: The Wild Boys - Sex, Gewalt und Genderfluidität

Episode 216: The Wild Boys - Sex, Gewalt und Genderfluidität

The Wild Boys von Bertrand Mandico aus dem Jahr 2017 ist so etwas wie Clockwork Orange auf Aphrodisiaka. Eine hitziger, sexuell aufgeladener Fiebertraum, erzählt in schwarzweiß mit grellen Farbintermezzi. Gewalttätig, stilisiert, queer und provokant,
1 Stunde 40 Minuten
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Wir lieben Filme und wir lieben es, über Filme zu diskutieren. Die Sache ist nur, wir haben einen sehr unterschiedlichen Filmgeschmack. Daher drückt jeder von uns dem jeweils anderen für die aktuelle Episode einen neuen Film aufs Auge mit dem Ziel, des...

Beschreibung

vor 9 Monaten
Irgendwo im nirgendwo irgendwann zu Beginn des 20. Jahrhunderts
leben fünf reiche, verzogene Jungs, die versuchen, ihre Langeweile
mit Exzess zu betäuben. Aus Begehren wird Raserei und die Bande
begeht ein schreckliches Verbrechen. Sie werden verurteilt und
sollen zur Resozialisierung mit einem bärtigen, ruppigen Kapitän
auf See. Die Überfahrt soll sie zu neuen Menschen machen, so
zumindest das Versprechen. Über die rauhe See bringt sie der
Kapitän zu einer Insel der Lüste, bevölkert von phallischen und
vulvischen Pflanzen… und einem Dr. Moreau in einem Frauenkörper,
der aber im Gegensatz zum viktorianischen Vorbild nicht an der
animalischen Seite des Menschen interessiert ist, sondern seiner
feminen. Und so erleben die Jungs einen Sex- und Genderswap, der
sie in der Tat zu neuen Menschen macht… oder auch nicht. The Wild
Boys von Bertrand Mandico aus dem Jahr 2017 ist so etwas wie
Clockwork Orange auf Aphrodisiaka. Eine hitziger, sexuell
aufgeladener Fiebertraum, erzählt in schwarzweiß mit grellen
Farbintermezzi. Gewalttätig, stilisiert, queer und provokant, so
als hätten Alejandro Jodorowski, Judith Butler und Charles
Baudelaire einen hypersexuellen Bastard gezeugt. Die Jungs werden
ausnahmslos von Frauen gespielt, erleben irgendwann auch in der
Handlung körperliche Transformationen und erleben das ganze,
ähnlich wie das Publikum sowohl als Traum als auch Alptraum. Sehr
surreal, sehr romantisch, sehr brutal und zugleich sehr
eskapistisch. Johannes, deine Skepsis gegenüber experimentellen,
surreal opulenten Filmen hast du in der Vergangenheit des Öfteren
bewiesen. Und ich kann mir vorstellen, dass die Vermengung von
Sexualität und Gewalt in diesem Film für dich problematisch ist.
Also komm doch einfach mal mit deinen ersten Eindrücken. Wenn dir
gefällt, was du hörst, spendiere uns gerne einen Kaffe, Kakao oder
Tee: https://buymeacoffee.com/mussmansehen

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