Sehnsucht nach Einheit
Weimars Erbe in der politischen Kultur der Bundesrepublik
1 Stunde 28 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Weimars Wirkung. Das Nachleben
der Ersten deutschen Republik von Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor
des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam. Die Weimarer
Republik steht sowohl für die Spaltung der Deutschen als auch für
deren Sehnsucht nach Einheit. So gingen die polarisierten
politischen Kämpfe der Zeit mit Appellen an die Volksgemeinschaft
und die Einheit der Arbeiterbewegung einher. Der Vortrag fragt, wie
die Deutung der politischen Zersplitterung der Weimarer Republik
die politische Kultur der Bundesrepublik prägte. Er zeigt, wie sie
etwa die Ausbildung von großen Volksparteien, Gewerkschaften und
Verbänden förderte. Die Formel der Volksgemeinschaft war zwar
diskreditiert, wurde aber durch die Rhetorik der Opfergemeinschaft
und eine Betonung der Mitte und Mittelstandsgesellschaft ersetzt.
Gerade die deutsche Teilung förderte in der Bundesrepublik eine
antikommunistische Beschwörung einer Einheit, die Weimarer Zustände
verhindern sollte; in der DDR galt das Einheitspostulat im Sinne
einer Geschlossenheit nach Vorgaben der SED ohnehin. Der Vortrag
spannt dabei einen Bogen bis zur Neuen Rechten, die mit der
Proklamation eines Volkswillens an diese Sehnsucht nach Einheit
anknüpft. Ebenso wird gefragt, ob die Entfernung vom Schreckbild
Weimar mit für den heutigen Wandel der politischen Kultur
verantwortlich ist.
der Ersten deutschen Republik von Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor
des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam. Die Weimarer
Republik steht sowohl für die Spaltung der Deutschen als auch für
deren Sehnsucht nach Einheit. So gingen die polarisierten
politischen Kämpfe der Zeit mit Appellen an die Volksgemeinschaft
und die Einheit der Arbeiterbewegung einher. Der Vortrag fragt, wie
die Deutung der politischen Zersplitterung der Weimarer Republik
die politische Kultur der Bundesrepublik prägte. Er zeigt, wie sie
etwa die Ausbildung von großen Volksparteien, Gewerkschaften und
Verbänden förderte. Die Formel der Volksgemeinschaft war zwar
diskreditiert, wurde aber durch die Rhetorik der Opfergemeinschaft
und eine Betonung der Mitte und Mittelstandsgesellschaft ersetzt.
Gerade die deutsche Teilung förderte in der Bundesrepublik eine
antikommunistische Beschwörung einer Einheit, die Weimarer Zustände
verhindern sollte; in der DDR galt das Einheitspostulat im Sinne
einer Geschlossenheit nach Vorgaben der SED ohnehin. Der Vortrag
spannt dabei einen Bogen bis zur Neuen Rechten, die mit der
Proklamation eines Volkswillens an diese Sehnsucht nach Einheit
anknüpft. Ebenso wird gefragt, ob die Entfernung vom Schreckbild
Weimar mit für den heutigen Wandel der politischen Kultur
verantwortlich ist.
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