Geteilte Erinnerung: Das kurze Leben des Philipp Müller
Ein Gespräch mit dem Leipziger Historiker Alfons Kenkmann
1 Stunde 1 Minute
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Vor 70 Jahren: Essen am 11. Mai 1952. Trotz Verbot durch die
Behörden versammeln sich Tausende zumeist junge Demonstranten in
der Ruhr-Metropole. Sie protestieren gegen die Wiederbewaffnung der
Bundesrepublik. Es ist die Hochzeit des Kalten Krieges. Als
Mitinitiator der Kundgebung gilt der westdeutsche Ableger der
SED-Jugendorganisation FDJ. Die war im Jahr zuvor von der
Bundesregierung als verfassungsfeindliche Organisation verboten
worden. Die Demonstranten ignorieren die Aufforderung der Polizei,
sich zu zerstreuen. Es kommt zum Schlagstockeinsatz. Demonstranten
antworten mit Stein- und Flaschenwürfen. Der Einsatz von
Schusswaffen wird befohlen, die nicht nur zu Warnschüssen
abgefeuert werden. Die Bilanz des Tages sind zwei Schwerverletzte –
und der erste Demonstrationstote der noch jungen Bundesrepublik. Es
ist der 21-jährige Arbeiter Philipp Müller, der auf dem Weg ins
Krankenhaus seiner Schussverletzung erliegt.
Während Müller in der alten Bundesrepublik schnell in Vergessenheit
gerät, wird er in der DDR über Jahrzehnte als „sozialistischer
Held“ und antifaschistischer Widerstandskämpfer Namensgeber von
Straßen, Plätzen, Schulen, Betrieben, Jugendclubs und Medaillen -
selbst ein Trawler der DDR Fischereiflotte wurde nach ihm benannt.
Wie im Brennglas exemplifizieren sich in der Person Philipp Müllers
die Geschichte des Kalten Krieges sowie die im doppelten Wortsinne
geteilte Erinnerungskultur des vereinten Deutschlands.
Der Leipziger Historiker und Geschichtsdidaktiker Professor Dr.
Alfons Kenkmann stellte am 21. April 2022 die Ergebnisse seiner
Forschungen zu Philipp Müller vor.
Behörden versammeln sich Tausende zumeist junge Demonstranten in
der Ruhr-Metropole. Sie protestieren gegen die Wiederbewaffnung der
Bundesrepublik. Es ist die Hochzeit des Kalten Krieges. Als
Mitinitiator der Kundgebung gilt der westdeutsche Ableger der
SED-Jugendorganisation FDJ. Die war im Jahr zuvor von der
Bundesregierung als verfassungsfeindliche Organisation verboten
worden. Die Demonstranten ignorieren die Aufforderung der Polizei,
sich zu zerstreuen. Es kommt zum Schlagstockeinsatz. Demonstranten
antworten mit Stein- und Flaschenwürfen. Der Einsatz von
Schusswaffen wird befohlen, die nicht nur zu Warnschüssen
abgefeuert werden. Die Bilanz des Tages sind zwei Schwerverletzte –
und der erste Demonstrationstote der noch jungen Bundesrepublik. Es
ist der 21-jährige Arbeiter Philipp Müller, der auf dem Weg ins
Krankenhaus seiner Schussverletzung erliegt.
Während Müller in der alten Bundesrepublik schnell in Vergessenheit
gerät, wird er in der DDR über Jahrzehnte als „sozialistischer
Held“ und antifaschistischer Widerstandskämpfer Namensgeber von
Straßen, Plätzen, Schulen, Betrieben, Jugendclubs und Medaillen -
selbst ein Trawler der DDR Fischereiflotte wurde nach ihm benannt.
Wie im Brennglas exemplifizieren sich in der Person Philipp Müllers
die Geschichte des Kalten Krieges sowie die im doppelten Wortsinne
geteilte Erinnerungskultur des vereinten Deutschlands.
Der Leipziger Historiker und Geschichtsdidaktiker Professor Dr.
Alfons Kenkmann stellte am 21. April 2022 die Ergebnisse seiner
Forschungen zu Philipp Müller vor.
Weitere Episoden
3 Stunden 50 Minuten
vor 4 Monaten
6 Stunden 40 Minuten
vor 4 Monaten
5 Stunden 28 Minuten
vor 4 Monaten
5 Stunden 28 Minuten
vor 4 Monaten
2 Stunden 6 Minuten
vor 4 Monaten
In Podcasts werben
Abonnenten
Lübeck
Kommentare (0)