"ANFANGSJAHRE DES FC BAYERN" mit Kuratorin Alexa Gattinger – Jugendstil in München
1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Vortrag:
Zwischen Atelier und Fußballplatz. Die Anfangsjahre des
FC Bayern in Schwabing um 1900, Alexa Gattinger, Kuratorin des FC
Bayern Museum. Welche Verbindungen hatte der FCB bzw. seine
Gründungsmitglieder zum Jugendstil?
nächste Vorträge, die vom Literaturradio aufgezeichnet
werden:
- Zeichen der Zeit. Schriften aus dem Jugendstil, Oliver Linke,
Schriftgestalter (Lazydogs Typefoundry)
- Frauenpower 1900. Die Münchner Frauenbewegung und der
Jugendstil, Dr. Ingvild Richardsen, Kulturwissenschaftlerin
- Münchner Gartenstädte. Eine Wohnidee um die Jahrhundertwende,
Prof. Dr. Hubertus Kohle, LMU München
Diese Reihe Jugendstil wird präsentiert von:Ingvild Richardsen
und Uwe Kullnick
Ingvild Richardsen, Ukullnick, 10/24
(Hördauer 53 Minuten)
Zur Entstehung des Jugendstil in München
Die neue Kunstrichtung und -produktion vor, um und nach 1900,
welche die künstlerische Moderne einleitet, die in England "Arts
and Crafts" und in Frankreich "L’Art Nouveau" heisst, erhält in
Deutschland den Namen Jugendstil. Und zwar um 1897 im
Zusammenhang mit der legendären Zeitschrift "Jugend", die 1896 in
München vonGeorg Hirth, dem Herausgeber der "Münchner Neuesten
Nachrichten", gegründet wird. Die Zeitschrift "Jugend", die sich
als gegenwärtig und modern versteht, wird zur Namensgeberin
der neuen Stilrichtung. Hirth, der eine immense Rolle in der
modernen Erneuerungsbewegung und für den Münchner Jugendstil
spielt, lehnte sich bei dem Titel „Jugend“ für seine Zeitschrift
auch an das Theaterstück „Jugend“ von Max Halbe an, mit dem
Hirth eng befreundet ist. Er versuchte auch die erstarrten
Traditionen europäischer Malerei mit der Herausgabe eines
„Formenschatzes“ aufzubrechen, Vorlagenbücher zur Bildung eines
neuen Geschmackes und Entwicklung einer neuen Kunstrichtung.
Tatsächlich ist es Georg Hirth mitzuverdanken, dass München
um 1900 allgemein als die Stadt des Jugendstils und Japonismus
angesehen wurde.
Nicht nur wegen der Namensgebung entwickelt sich München um 1896
zur Geburtsstadt des deutschen „Jugendstils“, sondern dies ist
insbesondere zwei Münchner Künstlern zu verdanken: Hermann
Obrist und August Endell, die Anfang der 1890er nach München
zugezogen sind. Seit 1896 treten sie, die auch an vorderster
Front der Münchner Frauenbewegung aktiv sind, mit wegweisenden,
ikonischen Werken in die Öffentlichkeit:"Alpenveilchen" heißt der
Wandbehang, die revolutionäre Stickerei von Hermann Obrist, die
seit Ende März 1896 alle modern gesinnten Menschen in München,
Berlin und London begeistert und die bis heute als der "Der
Peitschenhieb" bekannt ist.
Revolutionär ist auch Endells programmatische Schrift "Um die
Schönheit". In ihr rechnet er mit der Vergangenheit ab und weist
einen Weg in die Moderne.
Text und Inhalt: Ingvild Richardsen, Gestaltung und
Realisation: Uwe Kullnick
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