#43 mit Purple Disco Machine

#43 mit Purple Disco Machine

BEAT Producer Podcast
29 Minuten
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Learn what's hot in music production

Beschreibung

vor 11 Monaten

Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich Tino Piontek alias
Purple Disco Machine, der sich auf seinem neuen Album mit
retrofuturistischen NeoDisco auf die Suche nach dem Paradies
macht.


Disco ist wohl kaum das Genre, was man sich als ProduzentIn
aussucht, wenn man nach Respekt lechzt. Aus Wut über die gute
Laune, die diese Musik verbreitet, sprengten Rock-Fans 1979 in
der Disco Demolition Night sogar Disco-Platten in die Luft. Heute
ist die Szene vielleicht lebendiger denn – gilt vielen aber immer
noch als kommerziell und oberflächlich.


Timo Piontek kümmert das nicht. In den vermeintlichen Schwächen
von Disco sieht er die Stärke dieser Musik: Der Dancefloor als
ein Ort zum Sichgehenlassen, die Beats als ein Tor in eine
bessere Welt, die augenscheinlich einfachen Texte als eine
Beschwörung dessen, was uns verbindet. Und so hat er sein drittes
Album – den Nachfolger des internationalen Durchbruchs „Exotica”,
das ihm einen Grammy bescherte sowie Remixaufträge von Kylie,
Gaga und Dua Lipa – als Konzeptalbum angelegt: Als eine Reise ins
Paradies.


In Sachen Songwriting stellt das Album einen Umbruch dar. Statt
sich im Studio hinter seinem beeindruckenden Gerätepark zu
verschanzen, lud Tino persönliche Favoriten wie Metronomy und die
Funklegende Nile Rodgers ein und erneuerte die Kollaboration mit
Indie-Rock-Sängerin Sophie and the Giants, mit der er bereits den
Überhit „Hypnotized” aufgenommen hatte. Die Gästevielfalt
bereichert den Purple-Disco-Machine-Kosmos ungemein, während sich
Tino in den Arrangements kosmischer denn je gibt und vor allem
als Sound Designer gewachsen ist. Das siebenminütige „Paradisco”
klingt wie ein Traum aus Yello, Fusion-Jazz und einer
Zeitlupenversion von Donna Summers „I need Love”.


Es sind magische Momente wie diese, die den schwedische
Disco-Produzenten Martin Brodin mir gegenüber zu der Aussage
verleiteten, es gebe genau zwei Künstler, „die den klassischen
Sound zelebrieren und ihn zugleich nach vorne bringen: Purple
Disco Machine und Todd Terje.” Das ist dann wohl genau der
verdiente Respekt, der Disco als Genre noch immer verweigert wird
– und den sich Tino Piontek immer wieder zurecht verdient.

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