01. Grundlagenfolge: Kinder im Autismus-Spektrum

01. Grundlagenfolge: Kinder im Autismus-Spektrum

Warum sie uns durchaus in die Augen schauen können - Ein Interview mit Sarah Weber
39 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
In dieser Folge steigen wir in die Grundlagen über Kinder im
Autismus-Spektrum ein. Meine heutige Gästin Sarah Weber, studierte
Sonderpädagogin und Gründerin der Anlaufstelle „Autisplus“, spricht
mit mir darüber, was das Autismus-Spektrum eigentlich ist und was
er vor allem nicht ist. Wir räumen mit Vorurteilen auf, werfen
einen Blick in die herausfordernde Schulwelt und verabschieden uns
vom Selbstverständlichen, wenn es um den Familienalltag mit einem
autistischen Kind geht.

Kommentare (1)

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sthorwarth
sthorwarth vor 4 Monaten
Ihr Podcast spricht so vieles an, was mir in der gesamten Zeit mit meiner Tochter vorgekommen ist. "Ihr Kind kann nicht hyperaktiv sein oder Adhs haben, sonst würde es nicht so ruhig auf ihrem Schoß sitzen!", so die Aussage vom Kinderarzt. Ich wurde nirgendwo wahr genommen und bin auch heute nicht mit "nur" der Diagnose ADHS zufrieden, welche sie nach 9 Jahren Lauferei über Umwege im Alter von 10 Jahren in der 2. Diagnostik beim 2. Arzt erhielt. Mag sein, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt einfach selbst zu wenig vom typischen "Mädchen-ADHS" wusste, so dass ich diese Option auch gar nicht recht an mich ran ließ. Seitdem ich mich jedoch aufgrund von einer sehr engagierten Lehrerin aus der Oberschule in welche meine Tochter wechselte, und welche meine Tochter außerhalb von Fremdbetreuung kennt, darauf aufmerksam machte, begann ich mich mehr mit diesem Thema zu beschäftigen und nun erklärt sich so viel, insbesondere auch für mich. Sie ist mein absoluter Spiegel und ich bin nur mit 46 Jahren immer noch undiagnostiziert. Allerdings ist mein Kind genau dieses, wie in Ihrem Podcast beschrieben, was sehr verträumt in Ihrer Welt lebt, total ruhig und schüchtern gegenüber Fremden ist, in manchen Situationen und mit manchen Personen nicht/kaum sprechen kann, viele Ängste hat, und eine starke Distanz zu Gefühlen hat. Sie kann weder richtig traurig sein, lässt Niemanden an sich ran, kann aus Traurigkeit nicht weinen, ist maximal nur übertrieben in Verletztheit oder Lustigkeit. Ich vermute stark ein autistischen Spektrum, was jedoch nicht vom KJP angenommen wird. In der Schule funktioniert sie total, so dass wir schon immer von 2 verschiedenen Kindern sprachen: das Kind in der Fremdbetreuung/Schule, wo sie ruhig, konzentriert und die Einserschülerin und Klassenbeste ist (sie ist ja auch überdurchschnittlich intelligent und besucht "nur" eine Regelschule, weil sie dort zu Hause fast nichts mehr machen muss) und das Kind zu Hause, was impulsiv, aufmüpfig, aggressiv ist und bei dem die kleinsten Aufgaben nicht funktionieren. Sie ist dazu total hyperaktiv. Dafür win sportliches Ass und absolut talentiert. Bei meinem kleinem Sohn wird mir ein Interaktionsproblem zwischen mir und ihm vom Kindergarten vorgeworfen und dass seine Wahrnehmungsstörung in Bezug auf Klamotten und Schuhe, welche er kaum tragen kann, nicht vorhanden ist. Er ist auch in der Fremdbetreuung sehr reguliert und passt sich auf. Aber zu Hause kann er sich wie seine Schwester schlecht an Regeln halten. Er akzeptiert kein Nein, diskutiert mich bereits seitdem er reden konnte zu Tode, hat eine fehlende Impulskontrolle, Wutausbrüche usw. Es ist so traurig, dass man oftmals nicht wahrgenommen wird oder nur einen Stempel in der Diagnostik ohne Individualität aufgedrückt bekommt.

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