Was Manager von Mönchen lernen können
18 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Jahren
Notker Wolf, Abtprimas der Benediktiner, im Interview zum Thema
"Führungsprinzipien in der Wirtschaft". Für ihn bedeutet die
unter dem Motto „ora et labora“ bekannte Mönchsregel des heiligen
Benedikt auch eine Orientierungshilfe für Führungskräfte.
Führen mit Maß, Demut und Menschlichkeit – Abt Notker
Wolf über benediktinische Prinzipien in Wirtschaft und
Gesellschaft
Was können moderne Führungskräfte von einer über 1.500 Jahre
alten Klosterregel lernen? In dieser inspirierenden Episode
spricht Notker Wolf, Abtprimas der Benediktiner, über die
Benediktsregel als Orientierungsrahmen für Führung, Organisation
und persönliches Wachstum – gerade in unserer
leistungsgetriebenen Zeit.
Im Gespräch geht es um zentrale Tugenden wie Maßhalten, Demut und
Gehorsam – nicht als Unterwerfung, sondern als Ausdruck von
innerer Stärke und Verantwortung. Abt Notker schildert, warum
wahre Führung mehr ist als Management: Sie braucht Beziehung,
Empathie und die Fähigkeit, andere Menschen als Partner auf
Augenhöhe zu sehen.
Er erklärt, wie Machtstreben, Besitzdenken und Anerkennungsdrang
unser Führungsverhalten beeinflussen – und wie wichtig
Selbstreflexion, Bildung und Vorbilder sind. Auch der Unterschied
im Führungsverhalten zwischen Männern und Frauen wird beleuchtet,
ebenso wie die Rolle der jüngeren Generation in
Veränderungsprozessen.
Ein besonderer Blick gilt der Musik: als Kraftquelle, Brücke
zwischen Kulturen – und Ausdruck tiefer Menschlichkeit. Am Ende
gibt Abt Notker noch einen Ausblick auf sein neues Buch über das
Böse in der Welt – und warum wir heute mehr denn je den inneren
Frieden brauchen.
Photo Credit: Markus A. Langer
Was man in dieser Episode lernen kann
1. Führung als Dienst, nicht als Macht
Echte Führung bedeutet, Menschen nicht zu beherrschen,
sondern ihnen zu dienen.
Partnerschaft statt Hierarchie: Führung funktioniert besser,
wenn man Mitarbeitende ernst nimmt und auf Augenhöhe begegnet.
2. Maßhalten als Schutz vor Überforderung
Die benediktinische Tugend des Maßhaltens schützt vor Burnout
und Leistungsdruck.
Es geht um Balance zwischen Engagement und Selbsterhalt – im
Beruf wie im Alltag.
3. Selbstreflexion als Grundlage für Führung
Wer führen will, muss sich selbst gut kennen.
Macht- und Besitzstreben sind menschlich – aber sie brauchen
Bewusstsein und innere Führung.
4. Führung ist lernbar – aber nicht lehrbar
Persönliche Reife, Lebenserfahrung und Menschenbildung sind
wichtiger als Managementwissen.
Wer sich selbst infrage stellt, bleibt wach und
entwicklungsfähig.
5. Frauen führen anders – und das ist gut so
Frauen bringen oft mehr Empathie, Durchhaltevermögen und
Überblick ein.
Diversität in der Führung ist keine Quote, sondern ein
Gewinn.
6. Musik als Brücke zwischen Welten
Musik schafft Verbindung jenseits von Sprache – sogar in
politisch angespannten Kontexten wie Nordkorea.
Auch Führung braucht dieses „Zuhören“ und
Miteinander-Schwingen.
7. Werte müssen gelebt werden – nicht nur
gepredigt
Vorbilder in Familie, Schule und Unternehmen sind
entscheidend.
Nachhaltige Veränderung beginnt bei jedem Einzelnen.
8. Das Böse realistisch sehen – ohne zynisch zu
werden
Die Episode wirft auch einen Blick auf menschliche Abgründe.
Doch aus dem Glauben und der inneren Haltung kann Hoffnung
entstehen – und aktive Gestaltung.
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