Victim Blaming vor Gericht: Sie klagt – und steht selbst auf dem Prüfstand
Eine Juristin sagt, ein Anwalt und Kollege habe sie massiv sexuell
belästigt. Vor Gericht geht es plötzlich nicht mehr um die
Vorwürfe, die sie erhebt – sondern um ihr Verhalten.
20 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Sie verhalte sich nicht wie ein Opfer sexueller Belästigung,
argumentiert im Verlauf des Gerichtsprozesses selbst der
Staatsanwalt. Zu freundschaftlich, zu nahe habe sich die Juristin
Maria Lenz (Name geändert) demnach gegenüber dem Arbeitskollegen
verhalten, gegen den sie Vorwürfe massiver sexueller Belästigung
erhob.
Die Juristin hatte nach ihrer Kündigung in einer Kanzlei gegen
ihren ehemaligen Kollegen, einen Anwalt, geklagt. Vor Gericht
ging es aber plötzlich vielmehr um ihr eigenes Verhalten: Dass
sie sich etwa mit dem Beschuldigten über Persönliches austauschte
und sich am Arbeitsplatz mit Leggings «lasziv» kleidete, wurde
von der Verteidigung als entlastende Argumente vorgebracht.
Warum dieser bizarre Gerichtsprozess mit einer Überraschung
endete – und warum es vor Gericht immer wieder zu «Victim
Blaming» kommt: Darüber spricht Oliver Zihlmann, Co-Leiter des
Recherchedesks von Tamedia, in einer neuen Folge des täglichen
Podcasts «Apropos».
Die Recherche zum Nachlesen: Sexuelle Baleästigung vor Gericht
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