„Notenbanken als Auffangnetz für die Aktienmärkte"
28 Minuten
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vor 1 Jahr
Europawahl, Europameisterschaft und auch am Kapitalmarkt herrscht
Europa-Euphorie. Selbst wenn es einmal zehn Prozent nach unten
gehen würde, würde dies meinen Podcastgast Robert Halver, Leiter
der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank nicht beunruhigen. Es
ginge ebenso schnell wieder bergauf dank der Notenbanken, die
stets als Auffangnetz der Finanzmärkte zur Stelle wären.
In Summe legte der europäische Leitindex EuroStoxx 600 seit
Jahresbeginn schon 9,41 Prozent zu. Nicht schlecht, aber der
US-Aktienindex S&P 500 performt mit 12,74 Prozent wie so oft
besser.
Aber schauen wir mal auf die europäischen Shootingstars im
Einzelnen an:
Die wertvollste Aktie Europas ist mit ihren Medikamenten gegen
Fettleibigkeit der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk. Die Aktie
legte seit Jahresbeginn 41 Prozent zu und das Potenzial ist noch
lange nicht ausgeschöpft in einem Markt, in dem auch noch in den
nächsten Jahren trotz Produktionsausweitungen die Nachfrage höher
sein wird als das Angebot. Mir gefällt die Gesellschaftsstruktur
der Novo Nordisk-Aktie. Mehrheitsaktionär ist die Novo Nordisk
Foundation, mit mehr als 73 Milliarden US-Dollar Fondsvermögen
eine der größten Stiftungen der Welt, ist die vor allem sehr viel
Geld für die Forschung zur Verfügung stellt.
Renault und Immobilien
In Frankreich dominierte in den letzten zwölf Monaten nicht
unbedingt Luxus. Der Nobelmarken-Konzern LVMH verlor auf
Jahressicht sogar 6,18 Prozent. Umso überraschender, dass der
Automobil-Konzern Renault mit einem Kursplus von knapp 58 Prozent
zu den großen Gewinnen zählt. Nur die Aktie des französischen
Immobilienkonzerns Uniball-Radamco-Westfield konnte mit 73
Prozent noch stärker in den letzten zwölf Monaten zulegen.
Rüstung ist leider Trumpf
In Deutschland legte der deutsche Rüstungshersteller Rheinmettal
seit Jahresbeginn um 86 Prozent zu. Auch in Italien führt mit
Leonardo eine Rüstungsaktie die Performance-Liste mit plus 58
Prozent seit Jahresbeginn, 142 Prozent in den letzten zwölf
Monaten an. Die französische Thales Group, die auch an
Militärtechnik verdient, gewann seit Jahresbeginn über 27
Prozent.
Man muss aber nicht in Waffen investieren, um mit europäischen
Aktien großartig zu verdienen. Der Kurs des Elektro- und
Elektrotechnik-Hersteller Siemens Energy stieg seit Jahresbeginn
um 91,81 Prozent – ein Trostpflaster für den Absturz im Vorjahr
wegen der großen Verluste ihre spanischen Windkrafttochter
Siemens Gamesa.Im Jahresvergleich ist die Siemens Energy-Aktie
noch 3,4 Prozent in Minus.
Italiens Banken als Bestperformer
In Italien ist super spannend, dass die Banken von den
gestiegenen Zinsmargen derart stark profitieren dürfte, dass ihr
Aktien abhoben. In den letzten zwölf Monaten legte die
italienische UniCredit, die unter anderen in Österreich kräftig
Arbeitsplätze abbaute um über 97 Prozent zu, ebenso die Bank Bper
Banca. Die Aktien der Finanzinstitute BCA POP Sondrio und Unipol
Grupo stiegen in den letzten zwölf Monaten um über 90 Prozent,
Banco BPM über 70,5 Prozent, Intesa Sanpaolo um knapp 56 Prozent.
Trotz allem sieht mein Podcast-Gast Robert Halver, Leiter der
Kapitalmarktanalyse der Baader Bank mehr Potenzial in den
Schwellenstaaten als in Europa. Er empfiehlt ein paar
„Defensivqualitäten“ fürs Portfolio, ein bisschen Pharma und
Schwellenländer-Aktien sollte man nicht vergessen.
Viel Hörvergnügen wünscht Juia Kistner
Musik- & Soundrechte:
https://www.geldmeisterin.com/index.php/musik-und-soundrechte/
Risikohinweis: Das sind keine Anlageempfehlungen. Julia Kistner
und ihr Podcast-Gast übernehmen keinerlei Haftung.
#Aktien #Europa #Banken #Rüstungsaktien #investieren #podcast
Foto: Robert Halver
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