Über Polaritäten, Extreme und den Wert von Zwischentönen

Über Polaritäten, Extreme und den Wert von Zwischentönen

im Gespräch mit Jessica Lupp
1 Stunde 5 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen
**Jessica Lupp** und ich sind uns 2018 das erste mal begegnet.
Seither haben wir uns eine zeitlang auf Facebook bis Ende 2022
immer wieder mal ausgetauscht zu Geschlechterzuschreibungen rund um
Männer, Frauen und Menschen, die sich jenseits all dessen
identifizieren. Aber inzwischen hat sich jeder von uns beiden
weitgehend aus Social-Media zurückgezogen. Gemeinsam fragen wir uns
nun: Was hat sich verändert seit 2018? Wir stellen eine Tendenz in
Richtung Extreme fest, auf allen Seiten. Es gibt diese Grauzone und
die Zwischenfarben nicht mehr. Die Schattentöne und Farben fehlen
und es scheint, als würde sich diese Entwicklung auf Social Media
nur noch beschleunigen durch ein Bemühen, dem etwas
entgegenzusetzen. Wer differenziert, oder gar einmal seinen
Standpunkt verändert, kann sich schnell einem Shitstorm aussetzen.
Und das frisst ganz schön viel Energie. Und genau diese Energie
wollen wir lieber ins reale Leben bringen, statt sie im Internet zu
verlieren. **Denn gerade diese Zwischentöne und Farben sind
wichtig**, wenn wir uns lebendig entwickeln wollen. Egal ob es ums
Gendern geht, um Debatten übers Sexualstrafrecht oder um den Umgang
mit Künstlern und ihrer Kunst. Wie be- und verurteilen wir zum
Beispiel vor dem Hintergrund von Geschlechterzuschreibungen
eigentlich Männer und Frauen im Kontext sexueller Gewalt? Wie
sprechen wir über den Fall Til Lindemann von Rammstein, über
Kachelmann, aber auch über Goethe und Nina Hagen? Die Bereitschaft,
die Kunst vom Künstler getrennt zu betrachten, macht es möglich,
einen Menschen mit all seinen Farben, Schattierungen, Licht und
Schattenseiten zu sehen und zu würdigen. Unsere Vision: Dass wir
das ganze Geschlechterthema irgendwann mal durchexerziert haben und
das ganze dann endlich mal vergessen können.

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