Eva Menasse – Wider den Bekenntniszwang!

Eva Menasse – Wider den Bekenntniszwang!

Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse ist besorgt: Im Kontext der Debatte um den Gazakrieg sage man lieber nichts mehr über Israel, statt sich den Mund zu verbrennen. Diese Duckmäuserei führe aber nicht zu politischem Fortschritt, sondern z ...
57 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse ist besorgt: Im
Kontext der Debatte um den Gazakrieg sage man lieber nichts mehr
über Israel, statt sich den Mund zu verbrennen. Diese Duckmäuserei
führe aber nicht zu politischem Fortschritt, sondern zum Zerfall
der Öffentlichkeit. Die Klage über das vergiftete Diskursklima
gehört mittlerweile zum Grundbestand der Gegenwartsdiagnosen. Auch
die vielfach preisgekrönte Bestsellerautorin Eva Menasse zeigt sich
besorgt und warnt vor der Fragmentierung des öffentlichen Raums in
einer Digitalmoderne, die von «Brachialvereinfachung» und
«Hetzmeuten» dominiert sei. Als eine der Sprecherinnen des PEN
Berlin ist sie insbesondere um die Kunst- und Meinungsfreiheit
besorgt. Aberkannte Preise, abgesagte Ausstellungen und ausgeladene
Gäste würden auf den ersten Blick das beruhigende Gefühl
vermitteln, etwas gegen Antisemitismus, Rassismus oder
Transfeindlichkeit getan zu haben. Gegen die Polarisierung bringe
das jedoch nichts – im Gegenteil. Vielmehr sieht sie darin einen
Bekenntniszwang am Werk, der Ausdruck sei des «würgenden Wunsches,
auf der garantiert richtigen Seite zu stehen». Das Resultat:
Symbol- statt Sachpolitik. Aber wo verlaufen die Grenzen der
Redefreiheit? Und was lässt Menschen einander so missverstehen?
Barbara Bleisch hakt nach.

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