Alte Musik: Händel-Renaissance in Göttingen

Alte Musik: Händel-Renaissance in Göttingen

4. Juli 1920
8 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 3 Jahren
Als Schöpfer der Feuerwerksmusik, der Wassermusik und berühmter
Oratorien wie des Messias, galt Georg Friedrich Händel auch schon
vor einhundert Jahren als einer der großen Meister deutscher
Tonkunst. Völlig in Vergessenheit geraten war seinerzeit
paradoxerweise hingegen, wofür er zu Lebzeiten in erster Linie
gefeiert worden war: seine über 40 Opern. Dass einige Musiker und
Wissenschaftler um den Kunsthistoriker Oskar Hagen 1920 in
Göttingen eine Wiederaufführung seiner Rodelinda auf die Beine
stellten, hatte vor diesem Hintergrund den Charakter einer echten
Pioniertat, deren musikhistorische Bedeutung kaum zu überschätzen
ist. Die Ausgrabung der Rodelinda läutete nicht nur eine bis heute
fortdauernde sogenannte Händel-Renaissance in der Oper ein. Als
erstes Festival für Alte Musik überhaupt markierten die damit
begründeten Göttinger Händel-Festspiele tatsächlich ein
Schlüsseldatum der gesamten gleichnamigen Bewegung. Die Vossische
Zeitung hatte also den richtigen Riecher, als sie damals einen
Berichterstatter in die niedersächsische Theaterprovinz entsandte,
dessen Rezension vom 4. Juli das Potential der Barockoper für die
Musikbühne des 20. Jahrhunderts bemerkenswert klar erkennt. Für uns
liest Frank Riede.

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