Rathenau zum Wiederaufbauminister ernannt

Rathenau zum Wiederaufbauminister ernannt

31. Mai 1921
5 Minuten
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Wenn Kabinette in so hoher Frequenz einander ablösen, wie das in
der Weimarer Republik der Fall war, dann haben ihre Besetzungen
häufig etwas von Bäumchen-wechsel-dich-Spielen. Auch die seit dem
10. Mai 1921 amtierende Regierung Wirth wartete personell mit
etlichen hinlänglich bekannten Gesichtern auf, die vielfach bereits
vorangegangenen Ministerriegen angehört hatten. Ein Name freilich
stach hier heraus: Walther Rathenau gehörte als AEG-Erbe zweifellos
zum höchsten Industrie- und Finanzadel des Reiches und hatte sich
während des Weltkriegs in der Rohstoffabteilung des preußischen
Kriegsministerium bereits auch prominent politisch betätigt. Nach
der Novemberrevolution war er jedoch nicht ins vorderste Glied
aufgerückt, sondern hatte eher nur publizistisch aus dem
Hintergrund Politik und dabei mit überraschend planwirtschaftlichen
Konzepten von sich reden gemacht. Wie der folgende Artikel aus dem
Vorwärts vom 31. Mai anschaulich belegt, wurde seine Nominierung
als Wiederaufbauminister seitens der liberalen DDP deshalb auch und
gerade im linken Spektrum durchaus von Hoffnungen begleitet. Es
liest Paula Leu.

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