Wien und seine Applauskultur

Wien und seine Applauskultur

1. Juni 1922
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Die Kunstsinnigkeit der Wienerinnen und Wiener und speziell ihr
Enthusiasmus für Musik und Theater sind bis heute weltberühmt.
Nicht von ungefähr, sagt man, sei Wien die einzige Stadt auf der
Welt, in der man beim Taxifahrer erfragen könne, was abends wo
gespielt würde. Wie wir in unserem heutigen Artikel aus der
Vossischen Zeitung vom 1. Juni 1922 erfahren, wurde an dieser
Legende (die möglicherweise gar keine Legende ist) auch schon
seinerzeit kräftig gestrickt. Autor Karl Lahm führt dort aus, was
viele Künstlerinnen und Künstler auch heutzutage unterschreiben
würden: Der Applaus in Wien ist in puncto Begeisterungsfähigkeit
wie in puncto Differenziertheit mit nichts zu vergleichen. Vom
berühmten Sonderfall des Wiener Burgtheaters, vormals Hoftheaters,
an dem es bis sage und schreibe 1983 nicht üblich war, dass seine
Ensemblemitglieder zum Beifall vor den Vorhang traten, weil es als
für „Schauspieler Seiner Majestät“ nicht schicklich galt, sich vor
dem einfachen Volk zu verbeugen, ist im Artikel wie überhaupt von
Schauspielhäusern nicht die Rede. Es liest Paula Leu.

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