Die Waldschule in Charlottenburg

Die Waldschule in Charlottenburg

2. Juni 1922
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Charlottenburg galt vor seiner Fusion mit Groß-Berlin im Jahr 1920
zwar zeitweise als die reichste Stadt Preußens; dicht besiedelte
Mietskasernen mit dunkel-feuchten Hinterhäusern, in denen Armut,
Rachitis und Tuberkulose blühten, gab es indes auch hier im
goldenen Westen. Eine vielbeachtete Maßnahme, diese Missstände
zumindest punktuell zu lindern, war die 1904 von der
Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung beschlossene und auch
sofort in die Tat umgesetzte Gründung einer Waldschule im nahen
Grunewald. Gesundheitlich besonders angeschlagenen Kindern wurde
hier fortan, anfangs nur im Sommerhalbjahr, eine kostenlose
Beschulung im Grünen ermöglicht, die, wenn das Wetter es zuließ,
teilweise sogar im Freien erfolgte – ärztliche Betreuung und
nahrhafte Verköstigung inklusive. Die Neue Zeit aus Charlottenburg
berichtet am 2. Juni 1922 nicht ohne Lokalstolz vom Tagesablauf in
der Gemeindeschule im Wald, wenngleich sie ihre Enttäuschung nicht
ganz verbergen kann, dass der Zugang zu der sechs Jahre später
gegründeten Höheren Waldschule gleich nebenan nicht ganz so
inklusiv geregelt war. Es liest Frank Riede.

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