«Tage des Vergessens» von Yvonne Zitzmann

«Tage des Vergessens» von Yvonne Zitzmann

Sieben Probanden nehmen in «Tage des Vergessens» an einer Studie teil: sie alle wollen eine Erfahrung in ihrem Kopf löschen. Die Autorin bezieht sich dabei auf Experimente in der DDR. Luzia Stettler spricht mit Yvonne Zitzmann über Menschenversuche un ...
39 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Sieben Probanden nehmen in «Tage des Vergessens» an einer Studie
teil: sie alle wollen eine Erfahrung in ihrem Kopf löschen. Die
Autorin bezieht sich dabei auf Experimente in der DDR. Luzia
Stettler spricht mit Yvonne Zitzmann über Menschenversuche und den
Wert von Erinnerungen. Eine aussereheliche Affäre, die
Schuldgefühle eines KZ-Überlebenden, der Verlust der Heimat, das
Trauma eines frühen Missbrauchs: In fast jedem Leben gibt es
schlimme Erfahrungen, mit denen man sich nicht länger belasten
möchte. Wie verheissungsvoll also das Versprechen von Pillen, die
im Gedächtnis gezielt gewisse Erinnerungen ausradieren können! Im
Roman «Tage des Vergessens» begleiten wir sieben ausgewählte
Personen, die sich freiwillig für eine Studie zur Verfügung
stellen: Eine Woche lang müssen sie täglich – unter Aufsicht von
Forschungsleiter Marian Wechsler – eine Pille einnehmen. Doch
bereits nach wenigen Tagen läuft das Experiment völlig aus dem
Ruder. Dieser packende und sprachlich überzeugende Debütroman
basiert auf Forschungen, die in der DDR-Zeit von westlichen
Pharmakonzernen durchgeführt wurden. Yvonne Zitzmann geht der Frage
nach: was ist wissenschaftlich und medizinisch noch verantwortbar?
Und ist ein Leben, in dem die Erinnerungen an ganze Jahrzehnte
plötzlich fehlen, wirklich noch sinnstiftend? Buchhinweis: Yvonne
Zitzmann. Tage des Vergessens. Müry Salzmann Verlag, 2021.

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