Tragen wir unsere Entscheidungen vor Gott!

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Tragen wir unsere Entscheidungen vor Gott!
3 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
In Assisi sind wir unterwegs und schauen und hören Stationen des
Lebens von Franziskus und Klara und ihre Prägungen. Bei den
Elternhäusern der beiden ergab sich natürlich die Frage, nach der
Prägung durch die Eltern und vielerlei Hinsicht. Auf Religion und
Kultur, auf Bildung und Herzensbildung. Und die Frage an jede und
jeden von uns, was uns von unseren Eltern so mitgegeben worden ist,
welche Eigenschaften ich eher vom Vater, welche Prägungen ich von
der Mutter habe, wem ich äußerlich und innerlich ähnlich bin, wie
das abnabeln und das distanzieren gelungen ist und auch, wie ich
Dinge an die eigenen Kinder und Kindeskinder weitergegeben habe.
Bei Franziskus hat der nach Reichtum und Macht strebende Vater sein
restliches Leben nicht geschafft damit umzugehen, dass sein Sohn so
aus der Art geschlagen ist und seine Reichtümer verschmäht hat. Und
auch Franziskus hat später sehr darunter gelitten, dass er seinem
Vater vor aller Augen die Klamotten vor die Füße geworfen hat und
verkündet hat: „Von nun an werde ich nicht mehr sagen: Vater Pietro
Bernardone, sondern nur noch Unser Vater im Himmel“ Später hat ihm
das immer selbst leid getan, aber in dieser Phase des Suchens nach
dem je eigenen Weg, war das so radikal notwendig. Ich denke viele
von Ihnen haben ähnliche Erfahrungen gemacht. In der Phase der
Selbstfindung im eigenen Leben oder auch der eigenen Kinder, muss
man manchmal radikal sein. Aber es ist nie zu spät, wieder neu zu
beginnen und alte Fäden neu zu knüpfen. Franziskus hatte eine sehr
schöne Version gefunden. Immer wenn er in der Stadt seinen Vater
getroffen hat, und der ihn beschimpft und bedroht hat, hat er den
nächst besten Bettler gebeten, ihn zu segnen. Und bei Klara war es
sogar so, dass die Verwandtschaft sie mit Gewalt aus dem Kloster
nachhause holen wollte. Und erst als sie den Schleier vom Kopf
gerissen und ihren kahlrasierten Kopf gezeigt hat, haben sie
begriffen, dass es ihr voller Ernst war und man sie von nun an in
Ruhe gelassen hat. Aber diese radikale Entscheidung hat bewirkt,
später ihre eigene Schwester und sogar ihre Mutter ihr nachgefolgt
ist. Die Prägungen durch die Eltern ist das eine, die eigenen
Entscheidungen dann das andere. Und vielleicht ist heute beim
„Vater Unser“ die Gelegenheit, unsere Entscheidungen vor Gott zu
tragen und um seinen Segen zu bitten für alles, was heute zu
entscheiden ist.

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