Nancy Faeser: "Gerhard Schröder in der SPD lassen oder ausschließen? Ausschließen"

Nancy Faeser: "Gerhard Schröder in der SPD lassen oder ausschließen? Ausschließen"

Über zu wenig Arbeit kann sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser in den ersten Monaten ihrer Amtszeit sicher nicht beschweren: Der Krieg und die Bedrohungslage in Europa, großes Leid in der Ukraine, eine sich abzeichnende Wirtschafts- und Energiekrise un
1 Stunde 8 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Über zu wenig Arbeit kann sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser
in den ersten Monaten ihrer Amtszeit sicher nicht beschweren: Der
Krieg und die Bedrohungslage in Europa, großes Leid in der Ukraine,
eine sich abzeichnende Wirtschafts- und Energiekrise und große
Fluchtbewegungen. Für Nancy Faeser stellen sich nun viele Fragen.
Wie kann der Bund die Länder und Kommunen dabei unterstützen, die
Flüchtenden im Land zu verteilen und zu versorgen? Und wie möchte
sie die Bevölkerung angesichts aktueller Preissteigerungen
entlasten? Von den großen Themen geht es aber zunächst zu einem für
viele Mitglieder unangenehmen Parteifreund in den Reihen der SPD.
Nancy Faeser fordert angesichts seiner umstrittenen
Wirtschaftsbeziehungen nach Russland einen Ausschluss von
Altkanzler Gerhard Schröder aus der Partei. "Ausschließen", sagt
die Bundesinnenministerin entschieden im Gespräch mit Tina
Hildebrandt und Roman Pletter. Bei den ukrainischen Geflüchteten in
Deutschland habe das Bundesinnenministerium sehr viel Wert auf die
Registrierung gelegt, erläutert Faeser. Sie schätzt, "dass ca.
700.000 in Deutschland sind". Da die Geflüchteten überwiegend
Frauen und Kinder seien, glaube sie nicht, dass die
Hilfsbereitschaft der Deutschen kippen werde. Angesichts der
aktuellen Preissteigerungen macht die Bundesinnenministerin klar,
dass sie nicht mit einem schnellen Ende der Inflation rechnet: "Ich
glaube, man muss die Menschen schon darauf einstellen, dass manches
teurer wird und dass sich das auch eine Weile halten wird." Sie
glaube dennoch, dass der Staat einen Ausgleich schaffen müsse: "Das
haben wir jetzt mit zwei Entlastungspaketen schon getan und
sicherlich kann das auch noch notwendig sein, dann ein drittes
hinterherzuschieben." Konkret nennt Faeser einen Ausgleich im
Bereich Lebensmittel sowie Zuschüsse für Familien, die ins Auge
gefasst werden könnten. Auf die Frage, ob im Herbst coronabedingt
wieder mit größeren Freiheitseinschränkungen zu rechnen sei, meint
Faeser: "Ich hoffe nein, dass das nicht nötig sein wird." Das
Gespräch ist eine Aufzeichnung einer Onlineliveveranstaltung aus
der Reihe "Eine Stunde ZEIT mit…" vom 17. Mai 2022.

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