AMH 020: Fotografische Reise durch das Syrien der 50er und 60er Jahre

AMH 020: Fotografische Reise durch das Syrien der 50er und 60er Jahre

Ein Podcast zur neuen Sonderausstellung
28 Minuten
Podcast
Podcaster
Podcast Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg

Beschreibung

vor 5 Jahren
Kürzlich hatten wir das Glück, Professor Claus Friede, einen der
Kuratoren der aktuellen Sonderausstellung "SYRIEN. Fragmente einer
Reise, Fragmente einer Zeit", vor das Mikrofon zu bekommen. Er gibt
in diesem Podcast Einblicke in das Leben und Schaffen der
Fotografin Yvonne von Schweinitz, deren Fotografien derzeit im
Archäologischen Museum Hamburg gezeigt werden.Die Künstlerin bekam
nach ihrem Studium der Kunstgeschichte und Romanistik von ihrem
Vater eine Kamera geschenkt. Diese begleitete sie fortan auf ihren
Reisen und liegt nun für eine Weile in einer Vitrine in
Harburg.Yvonne von Schweinitz - empathische ReisefotografinFrau von
Schweinitz bereiste für die damalige Zeit eher ungewöhnliche
Regionen: den nahen und mittleren Osten bis zum Hindukusch. Sie
fotografierte dabei im Auftrag eines schweizerischen Verlages. Wie
die Bilder zeigen, näherte sie sich den Menschen offen, neugierig
und ohne Scheu und wurde ebenso empfangen - eine Besonderheit für
eine Frau in der arabischen Welt. Schon damals bestand in Europa
Interesse an der Region. Einige Pioniere hatten bereits in den 30er
und 40er Jahren abenteuerliche Reisen unternommen und von diesen
Berichte und Bilder mitgebracht. In diese Fußstapfen trat Yvonne
von Schweinitz sozusagen.Abgesehen von einem romantischen
Orientbild, das den Westen seit dem 19. Jahrhundert begeisterte,
zeigen die Fotografien auch das Land Syrien in bewegten Zeiten und
einem Umbruchprozess. Syrien war zunächst von Kolonialmacht
Frankreich unabhängig geworden, dann kurzzeitig Teil einer
Vereinten Arabischen Republik mit Ägypten und kurz darauf durch
einen Putsch wieder eigenständig.Rundreise durch die syrische
KulturDie Bilder zeigen Straßenszenen, Alltagsleben und Gebäude
aber auch archäologische Ausgrabungen und historische Stätten wie
Palmyra, was sie für das Museum besonders interessant macht. Wie
Professor Weiss anmerkt, sind viele der Bilder aufgrund des seit
2011 herrschenden Bürgerkrieges heute bereits archäologische
Quellen. Sie können - zusammen mit vielen weiteren Fotos aus
verschiedensten Quellen - einen Beitrag zum Wiederaufbau und zur
Rekonstruktion alter Gebäude in Syrien leisten. Dem Besucher bieten
sie - besonders die 120 Farbdias - einen lebendigen Einblick in
eine frühere Welt. Die Fotos geben dem Betrachter Gelegenheit, in
die syrische Kultur einzutauchen, Gemeinsamkeiten zu finden und
voneinander zu lernen. Besonders für die nun hier lebenden
syrischen Flüchtlinge bieten die Fotos eine Indentifikationsfläche
und man freut sich über das Interesse der Hamburger.Frau von
Schweinitz' Fotoarchiv ist insofern ein echter Schatz, als dass die
Negative und Dias in sehr gutem Zustand sind und größtenteils noch
nie öffentlich gezeigt wurden. Die Kuratoren Professor Claus Friede
und Mathias von Marcard wurden über einen Cousin auf die Künstlerin
aufmerksam und kuratierten bereits eine erste Ausstellung über
Afghanistan. Durch die aktuelle Ausstellung bieten sie an drei
Sonntagen Kuratorenführungen an.Wir hoffen, dass der Podcast Sie
neugierig auf die Ausstellung macht und Sie mit dem Archäologischen
Museum Hamburg auf die Reise nach Syrien gehen möchten. Die
Ausstellung läuft noch bis zum 16. Juni 2019. Der Katalog ist für
12,80 € im Museum oder im Onlineshop erhältlich. Das Interview
führte Kerstin Tolkiehn. Wenn Euch der AMH-Podcast gefällt,
bewertet uns gerne auf iTunes oder kommentiert die aktuelle Episode
auf Facebook und Twitter! Wir freuen uns auch, wenn Ihr uns ganz
analog weiterempfehlt, indem Ihr Freunden und Verwandten vom
AMH-Podcast erzählt!Wir bedanken uns für unseren Jingle bei Kai de
Graaf von der Waldläufer Akademie. Die Töne stammen aus seiner
nachgebauten eiszeitlichen Knochenflöte.

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