#11 Michael Götz von Gustavo Gusto

#11 Michael Götz von Gustavo Gusto

„Wir denken radikal neu“
1 Stunde 28 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Nein, Gustavo Gusto ist sicher nicht die Neuerfindung der Pizza.
Aber eines ist sicher: Die lange Geschichte der italienischen
Spezialität hat damit ein leckeres neues Kapitel bekommen. Die
„Financial Times“ nennt Gustavo Gusto sogar die „wachstumsstärksten
Food-Brand“. Marketingchef Michael Götz erzählt in Unwordy, wie aus
einer Idee von Studienfreunden eine Kultmarke wurde. Noch während
seines BWL-Studium eröffnet der gebürtige Münchner Christoph
Schramm im Jahr 2003 eine Pizzeria direkt gegenüber der Universität
Passau. Es ist eine spontane Idee, da die Abendmensa gerade dicht
macht und das Restaurant leer steht. Bereits damals steht Qualität
an oberster Stelle, es ist klar, dass hier nicht irgendeine Pizza
serviert werden soll, sondern die beste der Stadt. Also fährt
Christoph durch Italien, probiert sich durch die Pizzerien des
Landes, kauft einen Holzofengrill und kommt mit einer Handvoll
Rezepten zurück, die in etlichen Testessen mit seinen Freunden
verfeinert werden. Die Pizzen sind ein großer Erfolg in Passau, die
Geschichte könnte an dieser Stelle enden. Es gibt tausende
Pizzerien in ganz Deutschland. So ist klar, dass er nicht einfach
weitere Restaurants eröffnen wird, sondern lieber die Pizzen im
ganzen Land zugänglich machen will. Christoph stellt sich die
Frage, ob es nicht möglich ist, das uritalienische
Geschmackserlebnis einzufrieren und zu den Menschen nach Hause zu
bringen. Doch statt mit einem bundesweiten Lieferservice
durchzustarten wählt er den Weg über die Tiefkühltruhen der
Supermärkte. Dafür gründet er 2014 die Firma Franco Fresco und
erfindet die Marke Gustavo Gusto. „Wir haben nie versucht, eine
weitere Tiefkühlpizza auf den Markt zu bringen, sondern wollten
eine Restaurantpizza für zuhause produzieren“, sagt Michael Götz.
Er ist Chief Marketing Officer im Unternehmen und kennt Christoph
Schramm seit der Schulzeit. „Wir verarbeiten frische Zutaten ohne
Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und künstliche
Backtriebmittel.“ Anfangs stellen 15 Mitarbeiter jeden Tag von Hand
rund 2.000 Pizzen her, die Firma beliefert zunächst Bistros,
Kneipen und Schwimmbäder in der Umgebung. Dann klopft die
Rewe-Gruppe an und lässt die Pizzen in die Regale vieler
südbayerischer Filialen legen. Schon das ist ein großer Erfolg,
doch so richtig startet Gustavo Gusto mit dem Influencer Luca
durch. Der Youtube-Star mit mehreren Millionen Fans ist Pizza-Fan,
gemeinsam kreieren sie die Luca-Pizza. Bei der Premiere kommen
tausende Jugendliche aus ganz Deutschland nach Köln. „Eltern sind
hunderte Kilometer gereist, um die Pizza zu bekommen“, erzählt
Michael im Podcast über die Punktlandung. Auch nach der Premiere
stürmen Jugendliche in ganz Deutschland die Supermärkte, um einen
weißen Karton zu ergattern. „Wir haben uns mit der Aktion an eine
Zielgruppe zwischen 10 und 18 gerichtet, die kein Geld hat und
bisher nicht so viel Wert auf kulinarische Qualität legte“, erzählt
Michael bei Unwordy. Das Konzept geht auf. Immer mehr Supermärkte
nimmt die auffällige Pizza ins Sortiment, schon der weiße Karton
mit den coolen Statements sprengt alle Normen, er ist deutlich
größer als die Konkurrenzprodukte. Die riesige Pizza sollte nicht
nur schmecken wie in einem italienischen Restaurant, sondern auch
so aussehen, „obwohl wir wussten, dass es das ganze Truhensystem
sprengt.“, sagt Michael und ergänzt: „Einen 25-Zentimeter Keks gibt
es in keiner italienischen Pizzeria.“ Aber nicht nur bei Größe und
Geschmack denkt das Unternehmen radikal neu. Auch beim Marketing
für Gustavo Gusto beschreitet das Team neue Wege. Als die
Corona-Krise die Existenzen von Gastronomen bedroht, empfiehlt das
Unternehmen in einer spektakulären Kampagne „Esst weniger
Tiefkühlpizzen“. Diesmal geht es den Pizzabäckern nicht um markige
Sprüche, sondern um Haltung und Verantwortung, die Aktion ist ihnen
ein gesellschaftliches Anliegen: „Restaurants sind wichtig für den
Zusammenhalt“, sagt Michael. In Unwordy erzählt der Marketingprofi
über Nachahmer, was Spei

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