Wettkampf schadet unserer (Arbeits-)Welt!

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Beschreibung

vor 8 Monaten

Hello again & willkommen zurück im LinkedIn-Spektakel!


Wir starten mit einer Doppelfolge und einem ganz
besonderen Leckerbissen: Einer starken Meinung
zu der umstrittenen Reform der Bundesjugendspiele und der
Auswirkung auf unsere Gesellschaft. Los geht´s!


1. Post: Auf die Plätze, fertig, los!


Buzzwords: Leistungsgesellschaft, Bundesjugendspiele


Über diesen Post sprechen wir:


Worum es geht:


Der Verfasser vertritt die Meinung, dass die Reform der
Bundesjugendspiele den Wettkampf entwertet und unsere
Gesellschaft verweichlicht.


Unsere Analyse:


* Es ist wichtig zu verstehen, was sich tatsächlich ändert: Die
Bundesjugendspiele bleiben ganz normal erhalten, einzig die
Vergabe der Urkunden in der Grundschule (!) soll sich nicht mehr
an einer normierten Punktetabelle, sondern an den Teilnehmenden
orientieren. Die Bewertung wird also anhand eines Jahrgangs
getroffen: Die besten 20 Prozent der Gruppe erhalten
Ehrenurkunden, 50 Prozent Siegerurkunden und 30 Prozent
Teilnehmerurkunden. Diese Änderung bedeutet, dass das Wort
“WettKAMPF” durch “WettBEWERB” ersetzt wurde. Sprich:
Bundesjugendspiele bleiben , Urkunden & Bewertung bleiben .


* Dabei tragen die Bundesjugendspiele an sich nicht unbedingt zu
einer gesunden (Leistungs-)Gesellschaft bei. Aus drei
Gründen (für persönliche Traumata-Geschichten hört
einfach in den Podcast rein):


* 🫵Zwang: Der Vergleich Bundesjugendspiele mit
Leistungssport oder der Vorbereitung darauf gleichzusetzen hinkt
– Diese Art von Wettkämpfen in der Schule, noch dazu in einer
Klasse mit ganz unterschiedlichen Kindern und Interessen, ist
absolut nicht selbstgewählt und freiwillig. Eine solche Art von
verpflichtendem Wettbewerb kaum in anderen Bereichen wie Musik,
Kunst, Literatur.


* ️Unfairen Voraussetzungen: Sorgen dafür, dass
alle Kinder, egal welche Vorkenntnisse, Veranlagungen, Interessen
und Körperbau durch eine normierte Skala bewertet werden.


* Gewinner durch Verlierer: Das Weltbild
vermittelt, dass Leistung nur wertgeschätzt werden kann, wenn es
im Gegenzug Menschen gibt, die schlechter abschneiden. Der
Verfasser bedient das Narrativ der Erfolgreichen und Erfolglosen,
der Gewinner und Verlierer, der Schwachen und der Starken.
Unserer Meinung nach, trägt dies nicht zu einer gesunden
Gesellschaft und einem guten Menschenbild bei, wenn sich die
“Starken” nur aufgrund von “Schwachen” überhöhen können.
(Sidenote: wieso spricht der Verfasser überhaupt von Gewinnern
und Verlierern?! Im Sport gibt es doch auch immer Zweit-, Dritt,
Viert und Fünftplatzierte.)


* Interessant ist die Ableitung für unsere
Arbeitswelt: In einigen Managementkreisen wird diese
Mentalität der Bundesjungendspiele (Einzelleistung statt
Teamgedanke, Überhöhung auf Kosten anderer, Ansammlung von
Einzelkämpfern) täglich gelebt. Gesund ist dies allerdings weder
für die Individuen noch für das Unternehmen oder unsere
Wirtschaft.


* So kann ein Projekt niemals über eine Einzelleistung
hinauswachsen, eine Lösung nie von mehreren Perspektiven aus
beleuchtet und keine kollektiven Konzepte entwickelt werden.
Dabei ist es die Komplexität und Köpfe der
Vielen, die es für die richtig guten
Ideen braucht. Stellt sich also die Frage, wie gut diese
Art des sportlichen WettKAMPFES Kinder wirklich auf ein
erfolgreiches Arbeitsleben vorbereitet und ob nicht eigentlich
viel mehr daran reformiert werden sollte…


2. Post: Heul doch! Buzzwords: Emotionen im Job


Über diesen Post sprechen wir:


Worum es geht:


Die Verfasserin vertritt die Meinung, dass heftige Emotionen wie
Tränen nichts auf Social Media verloren haben und dass sie dem
eigenen Business und der Reputation sogar schaden können.


Unsere Analyse:


Der Post spricht (wie so oft) gleich mehrere Aspekte an, die wir
hier aufdröseln möchten:


* Authentizität: Wie authentisch sind Emotionen, die auf Kamera
festgehalten und dann gepostet werden ? Hier sind wir sind uns
uneinig. Zum einen kann der Akt der “echten Emotionen” durch das
Fotografieren unterbrochen werden (Patrick). Zum anderen sagt ein
Bild mehr als tausend Worte – in diesem Sinne kann man
natürlich über ein Foto das transportieren, was man nicht in
Worte fassen kann (Marina). Insgesamt muss man sich fragen, wie
authentisch die Inhalte und Bilder sind, die wir auf Social Media
Plattformen, insbesondere LinkedIn konsumieren – ganz egal ob mit
Tränen oder ohne.


* Veröffentlichung: Es kommt auf den Kontext an, in dem man
dieses Foto posten würde. Wäre es beispielsweise für eine sog.
“Mama-Bloggerin” in Ordnung solch ein Foto als Sinnbild ihrer
Erschöpfung und Überforderung zu posten oder nicht? Oder wenn
eine erfolgreiche Businessfrau über ihren Burnout schreiben
möchte und dafür eine Visualisierung sucht? Wo ist bei uns die
Grenze, welche Emotionen wir auf Social Media sehen möchten? Und
wer macht die Regeln?


* Professionalität: Die Verfasserin vertritt die Meinung, dass
sich Tränen negativ auf die eigene Reputation auswirken. Wir
denken, es ist ein Selektionsmechanismus, auf individueller Ebene
wie auch je nach Branche und Anlass. Für die einen ist es
anziehend und verständlich, für die anderen ein No-Go. Alles
beruht auf dem Prinzip des freiwilligen Konsums.
Denn wenn mir etwas nicht gefällt oder mich nicht anspricht, kann
ich der Person ganz einfach entflogen.


Was hast du neulich auf LinkedIn gesehen? Schreib es uns!


Danke und bis zum nächsten Mal!


Marina & Patrick.


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