Beeinflusst die perioperative Gabe von Moxifloxazin die zerebrale inflammatorische Reaktion und das neurokognitive Outcome 14 Tage nach extrakorporaler Zirkulation mit tief- hypothermem Kreislaufstillstand bei der Ratte ?

Beeinflusst die perioperative Gabe von Moxifloxazin die zerebrale inflammatorische Reaktion und das neurokognitive Outcome 14 Tage nach extrakorporaler Zirkulation mit tief- hypothermem Kreislaufstillstand bei der Ratte ?

Beschreibung

vor 15 Jahren
Die hier vorliegende Studie soll den Einfluss der perioperativen
Gabe von Moxifloxazin (MXF) auf das neurokognitive Outcome und den
histologischen Schaden 14 Tage nach extrakorporaler Zirkulation
(EKZ) mit 45 min tief- hypothermem Kreislaufstillstand (DHCA) bei
der Ratte untersuchen. 50 männliche Sprague- Dawley Ratten (330-400
g) wurden randomisiert drei Gruppen zugeteilt: Kontrolle (n=10),
Sham und DHCA (je n=20). Die Sham- und DHCA- Tiere wurden weiter
unterteilt in MXF und Plazebo behandelte Gruppen (n=10). Die Tiere
erhielten intraperitoneal mit Beginn der Anästhesie alle zwei
Stunden 6 x 100 mg/kg MXF bzw. dasselbe Volumen physiologische
Kochsalzlösung. Tiere der DHCA- Gruppen wurden intubiert, mit
Isofluran (2,0-2,5 Vol % in 40 % Sauerstoff) anästhesiert,
katheterisiert, an die EKZ angeschlossen und über 30 min auf 15-18
°C rektale Körpertemperatur abgekühlt. Nach 45 min DHCA wurden die
Tiere innerhalb von 40 min an der EKZ auf 35,5 °C rektale
Körpertemperatur wiedererwärmt. Tiere der Sham- Gruppen wurden
analog anästhesiert, kanüliert, jedoch weder an die EKZ
angeschlossen noch einem DHCA unterzogen. Die Tiere der Kontroll-
Gruppen wurden weder anästhesiert noch katheterisiert. Alle Tiere
wurden präoperativ an den Tagen -2 und -1, sowie postoperativ an
den Tagen 1, 2, 3 und 14 neurologisch- motorisch getestet. Die
Untersuchung der neurokognitiven Funktion mit dem modifizierten
Zylinder- Hole- Board- Test (ZHBT) fand täglich vom vierten bis
einschließlich 13. postoperativen Tag statt. Am 14. postoperativen
Tag wurden die Ratten dann in tiefer Isoflurannarkose entblutet,
die Gehirne in toto entnommen, tiefgefroren (-80 °C) und
histologisch untersucht. Dazu wurde eine Hämatoxylin- Eosin-
Färbung, sowie eine immunhistochemische Markierung Nukleärer Faktor
kappa B (NFkB) positiver Neurone angefertigt, um anhand der Menge
eosinophiler Zellen sowie NFkB- positiver Neurone und der Anzahl
sowie Ausdehnung der Hirninfarkte das Ausmaß des histologischen
Schadens zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigen im Vergleich zu den
präoperativen Ausgangswerten und den Sham- Gruppen postoperativ
neurologisch- motorische Beeinträchtigungen der Tiere der beiden
DHCA- Gruppen. Zudem zeigen beide DHCA- Gruppen deutliche
postoperative neurokognitive Defizite im Vergleich zu den Sham-
Tieren und der Kontroll- Gruppe. Der histologische Schaden ist
ebenfalls in den DHCA- Gruppen am deutlichsten ausgeprägt. Dabei
gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen den mit Moxifloxazin-
oder Plazebo- behandelten Tieren. Die perioperative Applikation von
Moxifloxazin zeigt demnach keine positive Wirkung auf das
neurokognitive Ergebnis 14 Tage nach EKZ mit 45 min DHCA an der
Ratte. Um die Frage zu beantworten, ob eine Verlängerung der
Applikationsdauer oder ein anderer Applikationszeitpunkt das
postoperative Ergebnis verändern könnte, bedarf es weiterführender
Untersuchungen.

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