Status epilepticus und epileptische Anfälle beim Hund
Beschreibung
vor 15 Jahren
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Ätiologie von
epileptischen Anfällen sowie insbesondere des Status epilepticus zu
analysieren und das relative Risiko, epileptische Anfälle oder
einen Status epilepticus zu entwickeln, zu bestimmen. Verschiedene
Einflussfaktoren wie Alter bei Anfallsbeginn, Rasse und Geschlecht
sollten bewertet und der Krankheitsverlauf von Hunden mit Status
epilepticus evaluiert werden. Außerdem sollte die Prävalenz
epileptischer Anfälle und des Status epilepticus in der
Klinikpopulation bestimmt werden. Die Auswertung der medizinischen
Daten von 394 Hunden, die zwischen 1. Januar 2002 und 31. März 2008
an der Medizinischen Kleintierklinik wegen epileptischen Anfällen
behandelt wurden, erfolgte retrospektiv. Die Prävalenz
epileptischer Anfälle im Klinikkollektiv betrug im
Untersuchungszeitraum 2,6 %, die Prävalenz des Status epilepticus
0,7 %. Weiblich kastrierte Hunde zeigten ein höheres Risiko,
epileptische Anfälle (p = 0,009; RR = 1,37) und einen Status
epilepticus (p = 0,001; RR = 2,00) zu entwickeln. Golden Retriever
(p < 0,001; RR = 2,04) und Beagle (p = 0,016; RR = 2,35) zeigten
ein höheres Risiko, epileptische Anfälle zu entwickeln, während
Deutsche Schäferhunde ein erhöhtes Risiko zeigten, einen Status
epilepticus zu entwickeln (p = 0,016; RR = 2,17). Hunde mit
reaktiven epileptischen Anfällen aufgrund einer Vergiftung hatten
ein höheres Risiko, einen Status epilepticus zu entwickeln (p <
0,001; RR = 2,74), vor allem als Erstmanifestation einer
Anfallserkrankung (p = 0,001; RR = 1,97). Nach einem Status
epilepticus zeigten Hunde mit symptomatischer Epilepsie niedrigere
Überlebenswahrscheinlichkeiten als Hunde mit idiopathischer
Epilepsie (p < 0,001) oder reaktiven epileptischen Anfällen (p =
0,005). Bei Hunden, die einen Status epilepticus als
Erstmanifestation einer Anfallserkrankung zeigen und anamnestisch
eine Vergiftung nicht ausgeschlossen werden kann, sollte diese
immer als mögliche zugrunde liegende Ursache mit in die
diagnostische Aufarbeitung einbezogen und entsprechende
Untersuchungen sowie gegebenenfalls eine spezifische Therapie
eingeleitet werden. Bei adäquatem Management und gezielter Therapie
kann diesen Hunden eine sehr gute Prognose gegeben werden.
epileptischen Anfällen sowie insbesondere des Status epilepticus zu
analysieren und das relative Risiko, epileptische Anfälle oder
einen Status epilepticus zu entwickeln, zu bestimmen. Verschiedene
Einflussfaktoren wie Alter bei Anfallsbeginn, Rasse und Geschlecht
sollten bewertet und der Krankheitsverlauf von Hunden mit Status
epilepticus evaluiert werden. Außerdem sollte die Prävalenz
epileptischer Anfälle und des Status epilepticus in der
Klinikpopulation bestimmt werden. Die Auswertung der medizinischen
Daten von 394 Hunden, die zwischen 1. Januar 2002 und 31. März 2008
an der Medizinischen Kleintierklinik wegen epileptischen Anfällen
behandelt wurden, erfolgte retrospektiv. Die Prävalenz
epileptischer Anfälle im Klinikkollektiv betrug im
Untersuchungszeitraum 2,6 %, die Prävalenz des Status epilepticus
0,7 %. Weiblich kastrierte Hunde zeigten ein höheres Risiko,
epileptische Anfälle (p = 0,009; RR = 1,37) und einen Status
epilepticus (p = 0,001; RR = 2,00) zu entwickeln. Golden Retriever
(p < 0,001; RR = 2,04) und Beagle (p = 0,016; RR = 2,35) zeigten
ein höheres Risiko, epileptische Anfälle zu entwickeln, während
Deutsche Schäferhunde ein erhöhtes Risiko zeigten, einen Status
epilepticus zu entwickeln (p = 0,016; RR = 2,17). Hunde mit
reaktiven epileptischen Anfällen aufgrund einer Vergiftung hatten
ein höheres Risiko, einen Status epilepticus zu entwickeln (p <
0,001; RR = 2,74), vor allem als Erstmanifestation einer
Anfallserkrankung (p = 0,001; RR = 1,97). Nach einem Status
epilepticus zeigten Hunde mit symptomatischer Epilepsie niedrigere
Überlebenswahrscheinlichkeiten als Hunde mit idiopathischer
Epilepsie (p < 0,001) oder reaktiven epileptischen Anfällen (p =
0,005). Bei Hunden, die einen Status epilepticus als
Erstmanifestation einer Anfallserkrankung zeigen und anamnestisch
eine Vergiftung nicht ausgeschlossen werden kann, sollte diese
immer als mögliche zugrunde liegende Ursache mit in die
diagnostische Aufarbeitung einbezogen und entsprechende
Untersuchungen sowie gegebenenfalls eine spezifische Therapie
eingeleitet werden. Bei adäquatem Management und gezielter Therapie
kann diesen Hunden eine sehr gute Prognose gegeben werden.
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