Vorkommen und Expression von ß-Laktamase A und B bei Yersinia enterocolitica 4/O:3 Stämmen aus Bayern mittels Polymerase-Ketten-Reaktion und Agardiffusionstest
Beschreibung
vor 16 Jahren
Die vermehrte Anwendung antimikrobieller Wirkstoffe in der Human-
und Veterinärmedizin hat zu einer Zunahme und Selektion
antibakteriell resistenter Zoonoseerreger, wie Yersinia
enterocolitica geführt. Resistenzmechanismen dieser Bakterien
beruhen auf der Bildung chromosomal-kodierter ß-Laktamasen (A und
B). Aufgrund unterschiedlichen Vorkommens der ß-Laktamase-Gene und
der Expression dieser Enzyme innerhalb der einzelnen Y.
enterocolitica Biotypen weisen diese eine heterogene
Antibiotikaempfindlichkeit auf. In Deutschland stehen besonders
Infektionen mit Y. enterocolitica Bioserotyp 4/O:3 an erster
Stelle. Obwohl dieser Bioserotyp beide chromosomalen ß-Laktamasen
bildet, wurden bei Y. enterocolitica Stämmen aus Bayern eine
Amoxicillin/Clavulansäure-Antibiotika-Empfindlichkeit belegt. Ziel
dieser Studie war das Vorkommen der Gene und die Expression für
ß-Laktamase A und B bei 200 aus Bayern isolierten Y. enterocolitica
4/O:3 Stämmen mittels PCR und Agardiffusionstest zu untersuchen.
Von den untersuchten Stämmen waren 60 humanen und 140 porcinen
Ursprungs. Für den Nachweis der ß-Laktamase-Expression wurden im
Doppelplättchenagardiffusionstest pro Stamm je zwei
Müller-Hinton-Agarplatten mit einer Bakteriendichte von 107 KbE/ml
beimpft und zusammen mit den zwei Antibiotikatestplättchen
Ticarcillin (75 μg) und Amoxicillin/Clavulansäure (2/1 μg)
bebrütet. Anschließend wurde die Expression der ß-Laktamase A und B
anhand der Hemmhofgrößen um Ticarcillin und
Amoxicillin/Clavulansäure bestimmt. Zur Überprüfung einer
temperaturabhängigen ß-Laktamase-Expression wurde der
Doppelplättchenagardiffusionstest bei den Bebrütungstemperaturen
30°C und 25°C durchgeführt. Im Anschluss wurden dieselben Stämme
mittels konventioneller PCRMethode auf das Vorliegen der
ß-Laktamasegene blaA und blaB überprüft. Die Auswertung der PCR
Ergebnisse zeigte, dass bei 199 (99,5 %) der 200 untersuchten Y.
enterocolitica 4/O:3 Stämme das blaA-Gen vorlag. Von diesen 199
Stämmen zeigten 198 Stämme auch eine BlaA-Expression in der
Agardiffusion. Nur ein aus Schweine-Tonsillen isolierter Stamm
zeigte trotz blaA-Gen keine BlaA-Expression. Bei einem der 200
untersuchten Stämme konnte mit Hilfe der PCR kein blaA-Gen
nachgewiesen werden. Trotzdem zeigte dieser aus Hackfleisch
isolierte Stamm im Agardiffusionstest eine BlaA-Expression. Das
blaB-Gen wurde bei allen untersuchten Y. enterocolitica 4/O:3
Stämmen nachgewiesen. Im Agardiffusionstest exprimierten 3 humane
und 1 porciner Stamm keine BlaB. Der Vergleich der
Bebrütungs-temperaturen 30°C und 25°C zeigte einen Unterschied in
der HHR-Größe um Ticarcillin. Während bei 30°C die meisten Stämme
einen HHR von 3 mm aufwiesen, hatten die meisten Stämme bei 25°C
einen HHR von 2 mm. Die durchgeführte Studie zeigt, dass nahezu
alle (199/200) der aus Bayern isolierten und untersuchten Y.
enterocolitica 4/O:3 Stämme die chromosomalen Gene für blaA und
blaB besitzen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass fast alle
dieser Stämme beide ß-Laktamasen auch exprimieren. Die in einer
vorangegangenen Studie ermittelte Empfindlichkeit dieser Stämme
gegen Amoxicillin/Clavulansäure (20/10 μg) ist einerseits auf den
10fach höher konzentrierten Wirkstoff, andererseits auf eine
geringere Expressionsmenge der ß-Laktamase B zurückzuführen. Die
Bebrütungstemperatur zeigte keinen Einfluss auf die eigentliche
ß-Laktamase-Expression, lässt aber einen Einfluss auf die
Expressionsmenge vermuten.
und Veterinärmedizin hat zu einer Zunahme und Selektion
antibakteriell resistenter Zoonoseerreger, wie Yersinia
enterocolitica geführt. Resistenzmechanismen dieser Bakterien
beruhen auf der Bildung chromosomal-kodierter ß-Laktamasen (A und
B). Aufgrund unterschiedlichen Vorkommens der ß-Laktamase-Gene und
der Expression dieser Enzyme innerhalb der einzelnen Y.
enterocolitica Biotypen weisen diese eine heterogene
Antibiotikaempfindlichkeit auf. In Deutschland stehen besonders
Infektionen mit Y. enterocolitica Bioserotyp 4/O:3 an erster
Stelle. Obwohl dieser Bioserotyp beide chromosomalen ß-Laktamasen
bildet, wurden bei Y. enterocolitica Stämmen aus Bayern eine
Amoxicillin/Clavulansäure-Antibiotika-Empfindlichkeit belegt. Ziel
dieser Studie war das Vorkommen der Gene und die Expression für
ß-Laktamase A und B bei 200 aus Bayern isolierten Y. enterocolitica
4/O:3 Stämmen mittels PCR und Agardiffusionstest zu untersuchen.
Von den untersuchten Stämmen waren 60 humanen und 140 porcinen
Ursprungs. Für den Nachweis der ß-Laktamase-Expression wurden im
Doppelplättchenagardiffusionstest pro Stamm je zwei
Müller-Hinton-Agarplatten mit einer Bakteriendichte von 107 KbE/ml
beimpft und zusammen mit den zwei Antibiotikatestplättchen
Ticarcillin (75 μg) und Amoxicillin/Clavulansäure (2/1 μg)
bebrütet. Anschließend wurde die Expression der ß-Laktamase A und B
anhand der Hemmhofgrößen um Ticarcillin und
Amoxicillin/Clavulansäure bestimmt. Zur Überprüfung einer
temperaturabhängigen ß-Laktamase-Expression wurde der
Doppelplättchenagardiffusionstest bei den Bebrütungstemperaturen
30°C und 25°C durchgeführt. Im Anschluss wurden dieselben Stämme
mittels konventioneller PCRMethode auf das Vorliegen der
ß-Laktamasegene blaA und blaB überprüft. Die Auswertung der PCR
Ergebnisse zeigte, dass bei 199 (99,5 %) der 200 untersuchten Y.
enterocolitica 4/O:3 Stämme das blaA-Gen vorlag. Von diesen 199
Stämmen zeigten 198 Stämme auch eine BlaA-Expression in der
Agardiffusion. Nur ein aus Schweine-Tonsillen isolierter Stamm
zeigte trotz blaA-Gen keine BlaA-Expression. Bei einem der 200
untersuchten Stämme konnte mit Hilfe der PCR kein blaA-Gen
nachgewiesen werden. Trotzdem zeigte dieser aus Hackfleisch
isolierte Stamm im Agardiffusionstest eine BlaA-Expression. Das
blaB-Gen wurde bei allen untersuchten Y. enterocolitica 4/O:3
Stämmen nachgewiesen. Im Agardiffusionstest exprimierten 3 humane
und 1 porciner Stamm keine BlaB. Der Vergleich der
Bebrütungs-temperaturen 30°C und 25°C zeigte einen Unterschied in
der HHR-Größe um Ticarcillin. Während bei 30°C die meisten Stämme
einen HHR von 3 mm aufwiesen, hatten die meisten Stämme bei 25°C
einen HHR von 2 mm. Die durchgeführte Studie zeigt, dass nahezu
alle (199/200) der aus Bayern isolierten und untersuchten Y.
enterocolitica 4/O:3 Stämme die chromosomalen Gene für blaA und
blaB besitzen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass fast alle
dieser Stämme beide ß-Laktamasen auch exprimieren. Die in einer
vorangegangenen Studie ermittelte Empfindlichkeit dieser Stämme
gegen Amoxicillin/Clavulansäure (20/10 μg) ist einerseits auf den
10fach höher konzentrierten Wirkstoff, andererseits auf eine
geringere Expressionsmenge der ß-Laktamase B zurückzuführen. Die
Bebrütungstemperatur zeigte keinen Einfluss auf die eigentliche
ß-Laktamase-Expression, lässt aber einen Einfluss auf die
Expressionsmenge vermuten.
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