Beschreibung

vor 16 Jahren
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit durch die
Fütterung eines Fischfutters, das mit der maximal zulässigen Menge
an anorganischem Iod supplementiert war, unter Praxisbedingungen
eine Iodanreicherung in verschiedenen Süßwasserfischen erzielt
werden kann. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit zwei privaten
Fischzüchtern sowie dem Institut für Fischerei der Bayerischen
Landesanstalt für Landwirtschaft ein sechsmonatiger
Feldfütterungsversuch durchgeführt. Vier verschiedene
Süßwasserfischarten aus der Familie der Salmonidae erhielten ein
Futter, das mit 20 mg Iod/kg in Form von Calciumiodat angereichert
war. Es wurde des Weiteren untersucht, wie sich der Iodgehalt von
in Bayern freilebenden Fischen zu den Fischen aus den
Zuchtbetrieben unterscheidet. Nach sechsmonatiger Fütterung waren
in den Filets der iodgefütterten Zuchtfische höchst signifikant
größere Iodkonzentrationen als in denen der wilden Bachforellen
enthalten. Die Iodgehalte der verschiedenen Salmonidenarten
unterschieden sich sowohl artspezifisch als auch individuell. Die
höchsten Iodkonzentrationen wurden bei den Seesaiblingen gefunden,
gefolgt von den See-, Bach- und Regenbogenforellen. Eine weitere
Fragestellung der vorliegenden Arbeit war, wie sich das Iod
innerhalb der Fischkörper verteilt. Bei allen untersuchten
Fischgruppen wurden sehr hohe Iodkonzentrationen in den Kiemen
gefunden. Diese lagen deutlich über den Konzentrationen der anderen
Fischbestandteile. Eine ebenfalls recht hohe Iodkonzentration war
in den Gonaden und Eiern der geschlechtsreifen, weiblichen
Bachforellen enthalten. Auch die Innereien, die Restkörper sowie
die Haut der Fische hatten höhere Iodkonzentrationen als die
Filets. Da das Räuchern von Fischen eine sehr beliebte Art der
Veredelung ist, wurde in der vorliegenden Arbeit bei
Regenbogenforellen zusätzlich untersucht, welchen Einfluss das
Einlegen in iodhaltige Salzlake vor dem Räucherungsprozess auf den
Iodgehalt hat. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass es zu einem
höchst signifikanten Anstieg der Iodkonzentration durch die
Verwendung von iodhaltiger Salzlake kommt. Bei den Kontrollfischen
betrug diese Steigerung 360%, bei den Iodfischen waren es rund
230%. Damit ist die Verwendung von iodhaltiger Salzlake eine sehr
effektive Maßnahme, um den Iodgehalt in den Fischen zu erhöhen.
Auch die Fütterung mit dem iodsupplementierten Futter hatte einen
positiven Effekt auf den Iodgehalt der Filets. Die iodgefütterten
Regenbogenforellen aus iodhaltiger Salzlake hatten eine 37% höhere
Iodkonzentration in den geräucherten Filets als die Kontrollfische
aus iodhaltiger Salzlake. Somit ist die Iodsupplementierung des
Fischfutters eine sinnvolle Möglichkeit, um die Iodkonzentrationen
in den Filets zu erhöhen, auch wenn durch das Einlegen in
iodhaltige Salzlake weitaus größere Erhöhungen erzielt werden
konnten. Ob durch den Verzehr der geräucherten Filets eine bessere
Iodversorgung im Menschen erzielt werden kann, wurde im Rahmen
eines Humanernährungsversuchs untersucht. Es sollte beurteilt
werden, welchen Einfluss die Fütterung der Fische mit und ohne
Iodzusatz, sowie das Einlegen derselben in iodhaltige und normale
Salzlake auf die Iodausscheidung der Probanden hat. Die
Iodausscheidungen der Probanden waren sehr unterschiedlich und die
Streuungen sehr hoch. An den Tagen nach dem Fischverzehr kam es bei
einigen Probanden zu einer Erhöhung der Iodausscheidung im Urin,
jedoch konnten keine statistisch signifikanten Erhöhungen der
unterschiedlichen Probandengruppen beobachtet werden. Grundsätzlich
konnte gezeigt werden, dass unter Feldbedingungen durch die
Verwendung eines Fischfutters, das mit dem maximal zulässigen
Iodgehalt angereichert war, eine Iodanreicherung von
Süßwasserfischen aus der Familie der Salmonidae möglich ist. Durch
die Verwendung von iodhaltiger Salzlake konnte bei Räucherfischen
eine deutliche Erhöhung der Iodkonzentration in den Fischfilets
erreicht werden, womit dies eine sehr effektive Maßnahme ist, um
den Iodgehalt in diesen Fischen zu erhöhen.

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